Selbstausbau: Optimale Wasserversorgung für Wohn- und Expeditionsmobile planen
Wer sich mit dem Thema „Wohnmobil selbst ausbauen“ beschäftigt, für den stellt sich schon ziemlich zum Beginn der Planung die Frage, wie die Wasserversorgung umgesetzt werden kann. Dazu gibt es zunächst einmal ein paar grundsätzliche Überlegungen, die man vor dem Ausbau klären sollte.
Wie viel Wasser brauche ich
Allen voran sollte man Gedanken dazu machen, welchen Wasservorrat man wirklich im Wohn- oder Expeditionsmobil braucht, um einen bestimmten Zeitraum unabhängig von Frischwasser zu sein. Hier sind die individuellen Anforderungen völlig unterschiedlich und werden neben den Reiseplänen vor allem auch von den Platzverhältnissen des Basisfahrzeugs bestimmt. Ein Unimog Expeditionsmobil bietet hier sicher andere Möglichkeiten als ein umgebauter Mercedes Benz Sprinter.
Wer vor hat mit einem Expeditionsmobil um die Welt zu reisen und wochenlang abseits der Zivilisation unterwegs zu sein wird, der hat natürlich einen ganz anderen Frischwasserbedarf, als jemand der vor hat sich ein Wohnmobil zu bauen, um damit im Sommerurlaub Campingplätze abzufahren oder Festivalwochenenden auf de eigenen Vier Rädern zu überstehen.
Täglichen Wasserbedarf ermittelt
Wenn wir davon ausgehen, dass man rund 20 Liter Frischwasser pro Tag benötigt, bedeutet das pro Woche etwa 150 l Frischwasser als Kalkulationsbasis (für zwei Wochen hochgerechnet 300 Liter). Damit mit sollte ausreichend Frischwasser für das tägliche Kochen, Spülen und für die tägliche Körperhygiene mit Duschen berücksichtigt sein.
Aufteilung Wassertanks
Anstelle nur einen großen Wassertank zu verbauen, empfiehlt es sich mehrere kleinere Tanks im Fahrzeug unterzubringen. Das hat gleich mehrere Vorteile gegenüber einem großen zentralen Wassertank.
Zum einen kann man für eine optimale Gewichtsverteilung sorgen die Tanks ideal im Fahrzeug verbauen. Dabei sollte man versuchen den Tank, der voll gefüllt auch einiges an Gewicht mit sich bringt, möglichst weit unten im Wohnmobil zu positionieren. Das sorgt dank niedrigem Schwerpunkt für ein besseres Fahrverhalten in Kurven und für Expeditionsmobile für eine möglichst hohe Neigungsfähigkeit im Gelände.
Außerdem kann man nicht immer davon ausgehen, dass man in allen Ländern die man auf seiner Reise besucht, Frischwasser in einer guten Qualität bekommt. Ist man sich bei einer Quelle nicht sicher, tankt man eben nur einen Wassertank voll und verschmutzt im Zweifel nicht das noch im zweiten oder dritten Tank vorhandene Frischwasser.
Der dritte Vorteil ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Wird einer der Wassertanks während der Fahrt undicht, verliert man nicht den gesamten Wasservorrat auf einen Schlag. Das freut den Fahrer mindestens genauso, wie die Elektronik im Fahrzeug die dann nur mit einem Drittel der Überschwemmung im Fahrzeug zu recht kommen muss.
Kosten für eine Wassertank
Natürlich hat die Entscheidung über die Aufteilung der Wassertanks Auswirkungen auf den Preis, denn ein 100 Liter Tank kostet nur unwesentlich weniger als ein 150 Liter Tank. Im Fachhandel liegt die Preisdifferenz aktuell bei ca. 10 Euro.
Die Wahl des Abwassertanks
Das gebrauchte Wasser muss in der Regel auch wieder aufgefangen werden, erst recht wenn es von Tensiden aus Seife und Spülmittel verschmutzt wurde. Der Abwassertank sollte wenigstens 2/3 der Frischwassermenge aufnehmen können. Im Rechenbeispiel des Expeditionsmobils für 14 Tage Wasservorrat (300 Liter) entspricht das einem Volumen von immerhin 200 Liter, die auch erst einmal untergebracht werden müssen.
Zulässiges Gesamtgewicht beachten
Wenn man sich die oben genannten Zahlen genauer anschaut, dann wird schnell klar, dass man neben dem ermittelten Wasserbedarf vor allem auf sein Basisfahrzeug und das zulässige Gesamtgewicht achten muss. 300 Liter Frischwasser bedeuten auch 300 Kilogramm mehr Gewicht an Bord. Da wird es bei vielen Fahrzeugen schnell eng mit dem Zusatzgewicht.