Sogar die S-Version mit V8! Porsche Cayenne Facelift ab Sommer 2023 beim Händler

Es ist zwar nur ein Facelift – das hingegen fällt gewaltig aus: Der Porsche Cayenne ist seit 2018 in seiner dritten Generation – intern „E3“ genannt – auf dem Markt. Bevor die vierte Generation Cayenne vermutlich rein elektrisch fahren wird, holt Porsche nochmal alles aus der dritten Generation raus. Schließlich muss sie noch ein paar Jahre halten, bis so ein schweres SUV rein elektrisch den Porsche-Anforderungen gerecht wird. Neben einer stark angepassten Optik geben die Zuffenhausener selbst dem „S“-Modell des Porsche Cayenne Facelift einen V8-Motor (bislang V6).

Cayenne S zukünftig mit V8-Motor

Der bisherige Sechszylinder des Porsche Cayenne S wird durch acht Töpfe im Facelift-Cayenne S ersetzt. In Zeiten von Downsizing und Elektrifizierung ein durchaus mehr als erwähnenswerter Schritt. Aber nachvollziehbar – und im Alltag klug. Denn wir haben schon häufig gemerkt, dass mehr Hubraum und/oder mehr Zylinder nicht unweigerlich zu höheren Verbräuchen führen. Manchmal ist sogar Gegenteiliges der Fall. Im Alltag versteht sich, nicht beim WLTP-Verfahren.

Tatsächlich soll der neue V8-Motor mit dem bisherigen kaum mehr was gemein haben. So soll auch der Bi-Turbo verschwunden und durch ein TwinScroll ersetzt sein. Die weiteren genauen Änderungen wissen wir noch nicht, werden das an dieser Stelle aber ergänzen. Die Leistung nimmt jedenfalls zu: Statt bislang 440 leistet das neue V8-Aggregat 475 PS. Darüber hinaus gibt es mit dem Achtzylinder jetzt 600 Newtonmeter Drehmoment (bisher 550 Nm). Gekoppelt ist das Aggregat nach wie vor an die Achtstufen-Automatik von ZF.

Basis-Cayenne mit mehr Leistung, PHEV mit stärkerer E-Maschine

Das Basismodell – der Porsche Cayenne trägt nach wie vor den Dreiliter-V6 in sich. Auch er bekommt ein bisschen mehr Leistung – 354 PS sind es jetzt. Beim kleinen Cayenne Plug-in-Hybrid arbeitet genau dieser leicht erstarkte Sechszylinder mit einer jetzt leistungsfähigeren E-Maschine mit 177 PS statt bislang 136 PS. Außerdem wird die Batterie größer: Sie verfügt jetzt über rund 22 kWh Kapazität. Mit 11 kW wird man diesen Akku künftig laden können.

Komplett neues Interieur – Mix aus Taycan und Cayenne

Porsche stellt mit dem Facelift des Cayenne auch ein komplett neues Interieur vor. Die Stuttgarter überführen bekannte Elemente des Taycan in das SUV mit konventionellem Antriebsstrang. Das ungewöhnlichste dürfte wohl der Gangwahlhebel sein, der jetzt auch – analog Taycan – neben dem digitalen Cockpit und hinter dem Lenkrad, senkrecht, angebracht ist.

Ebenfalls erstaunlich: Es gibt keinen analogen Drehzahlmesser mehr. Dieser Paradigmenwechsel ist überraschend, hatte Porsche doch immer betont, wie wichtig der analoge Drehzahlmesser für den Charakter eines Porsche ist. Aber wahrscheinlich gilt das nur für die 911er- und 718er-Baureihe.

Das Kombiinstrument ist 12,6 Zoll groß und als „Curved Display“ ausgeführt. Es kommt ohne Hutzenabdeckung aus und soll daher modern und filigran wirken. Ausstattungsabhängig soll man aus sieben Ansichten wählen können.

Ganz wichtig: Porsche-typisch befindet sich links vom Lenkrad die Motor-Start-Taste. Auch wenn sich der Gangwahlhebel rechts vom Lenkrad zwischen Kombiinstrument und Zentraldisplay befindet, hat Porsche dieses Merkmal nicht aufgegeben. Das neue Multifunktions-Sportlenkrad stammt aus dem 911. Auch kommt ein optionales Head-Up-Display zum Einsatz.

Das hochauflösende 12,3-Zoll große Zentraldisplay ist die Kommandozentrale des Porsche Communication Management (PCM).

Gekühlte induktive Ladefläche für Smartphones

Wer kennt es nicht: Das Smartphone wird im Auto induktiv geladen, währenddessen telefoniert man – und plötzlich schaltet sich das Gerät in den Überhitzungs-Schutzmodus. Nervig. Porsche setzt hier serienmäßig eine gekühlte Ablagefläche mit induktiver Ladefunktion bereit. Und das ist echt clever, denn die Kühlung verhindert nicht nur ein Not-Abschalten, sondern erlaubt allgemein eine optimierte Ladeleistung von bis zu 15 Watt. Und 15 Watt sind viel, die meisten induktiven Lader liegen bei 3-5 Watt.

Nachgeschärftes Exterieur-Design

Das Erscheinungsbild des neuen Cayenne verändert sich kaum. Doch viele Details schärfen das Exterieurdesign nach: Ein neues Bugteil betont in Verbindung mit stärker überwölbten Kotflügeln und einer neuen Motorhaube sowie technisch anmutenden Scheinwerfern die Breite des Fahrzeugs.

Dreidimensional gestaltete Heckleuchten, saubere Flächen und ein neues Heckunterteil mit integriertem Kennzeichenhalter prägen das Heck des neuen Cayenne. Eine erweiterte Farbpalette mit drei neuen Farben, Leichtbau-Sport-Pakete mit bis zu 33 Kilogramm Gewichtsersparnis für das Cayenne Coupé sowie ein umfangreiches Räderangebot mit Optionen in 20, 21 und 22 Zoll erlauben es, den neuen Cayenne besonders individuell und sportlich zu gestalten.

Neue HD-Matrix-LED-Hauptscheinwerfer mit 32.000 Pixeln pro Scheinwerfer

Im neuen Cayenne gehören Matrix-LED-Hauptscheinwerfer zum Serienumfang. Neu im Angebot sind die optionalen HD-Matrix-LED-Hauptscheinwerfer. Deren innovative Technologie sorgt mit zwei hochauflösenden Modulen und mehr als 32.000 Pixel pro Scheinwerfer für ein exaktes, schnelles und pixelgenaues Ausblenden von anderen Verkehrsteilnehmern und somit für blendfreies Fernlicht. Die Helligkeit der Module lässt sich je nach Fahrsituation in mehr als 1.000 Stufen regulieren. Maßgeschneiderte Lichtmodi erhöhen in verschiedenen Fahrsituationen die Sicherheit und den Komfort.

Premiere im April 2023, Marktstart im Juli

Serienmäßig in den Porsche Cayenne Modellen sind jetzt unter anderem Matrix-LED-Hauptscheinwerfer, das Porsche Active Suspension Management, 20-Zoll-Räder, den Park Assistent vorn und hinten inklusive Rückfahrkamera sowie eine Smartphone-Ablage mit induktiver Ladefunktion und bis zu 15 Watt Leistung.

In Deutschland bietet Porsche den neuen Cayenne zu Preisen ab 89.097 Euro (Coupé ab 93.143 Euro) inklusive Mehrwertsteuer und länderspezifischer Ausstattung an. Der Cayenne E-Hybrid kostet ab 103.377 Euro (Coupé ab 106.352 Euro) und der Cayenne S ab 107.542 Euro (Coupé ab 112.778 Euro). Die Auslieferungen in Europa starten im Juli 2023.

Die Premiere feierten die neuen bzw. facegelifteten Porsche Cayenne Modelle im April 2023. Beim Händler dürften die ersten Fahrzeuge ab Juni stehen können, vorbestellt werden kann ab Zeitpunkt der Premiere – also ab sofort.

Vierte Cayenne-Generation rein elektrisch

Porsche wird den künftigen Cayenne der vierten Generation (E4) nur noch vollelektrisch anbieten. Das Fahrzeug wird aber ebenfalls am Mehrmarkenstandort Bratislava von Volkswagen Slovakia gefertigt. Nach dem Taycan (seit 2019), dem Macan (in 2024) und dem 718 (Mitte des Jahrzehnts) wird der Cayenne die vierte Modellreihe des Sportwagenherstellers mit einem reinen Elektroantrieb.

Für die zweite Hälfte des Jahrzehnts hat Porsche bereits ein weiteres vollelektrisches SUV oberhalb des Cayenne angekündigt. Dieses wird im Porsche-Werk Leipzig produziert.