Solitude Revival 2015: Zwei Runden an Bord des Porsche 917 mit Hans Herrmann!
„Hallo Hans, wir hängen Dir eine GoPro an Dein Heck, ist das für Dich ok?“ – „Was willsch machen?!“ – „Eine GoPro, eine Kamera hinten hin hängen.“ – „Achso, ja klar, macht nur“ – „Wie schnell fährst Du denn ungefähr?“ (Wegen Kamerapositionierung und Windgeräuschen) – „Keine Ahnung, ich war ja mal Rennfahrer“ – „Achso, jetzt echt? … Du?“ So verlief unser kurzes Gespräch mit der 87-jährigen Rennfahrerlegende Hans Herrmann an Start und Ziel, während er – sichtlich freudig aufgeregt – in dem Schwesterauto seines Le Mans Gesamtsiegerautos von 1970 – Porsche 917K – liegend saß. Und so durften wir unsere Kamera am Heck dieses bildschönen Rennwagens befestigen und ganze zwei Runden auf der historischen Solitude Rennstrecke mitfahren. Was für Aufnahmen!
Porsche 917 K beim Solitude Revival 2015 – und Hans Herrmann am Steuer.
Das Porsche Museum hatte eines der absolut schönsten Rennwagen mitgebracht: den Porsche 917K mit der Chassis-Nummer 917-001, der nachträglich mit der Optik des Le-Mans-Siegerfahrzeugs von 1970 versehen wurde, denn der originale Siegerwagen mit der Chassis-Nummer 917-023 befindet sich in einer privaten Sammlung.
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Der Zusatz „K“ steht bei diesem 600 PS starken 4,9-Liter Zwölfzylinder 917 für „Kurzheck“, das ihn deutlich wendiger macht. Die Langheck-Varianten hatten dafür höhere Endgeschwindigkeiten und wurden daher nur beim 24 Stunden Rennen von Le Mans eingesetzt.
Porsche 917 K mit Viergang-Getriebe.
Der Zwölfzylinder mit 4,9 Litern Hubraum in diesem Porsche 917 K hat ein Drehmoment von über 520 Nm. Geschaltet wird per Hand über ein Viergang-Getriebe um das Risiko des Verschaltens zu minimieren.
Die Langheck-Varianten waren in Le Mans übrigens bis zu 400 Km/h schnell – und das schon in den Siebziger-Jahren.
Immer wieder beeindruckend: Die Fahrerposition im Porsche 917.
Rennwagen-Cockpits sind ja generell nichts für Komfort-Verwöhnte – schon klar. Durch seine extrem flache Bauweise liegt der Fahrer mehr, als dass er sitzt. Von außen betrachtet schaut es aus, als würde der Rennfahrer im Bett liegend Fernsehen schauen.
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Einen großen Respekt vor Hans Herrmann, der mit seinen 87 Jahren noch diesen Höllenritt auf sich nimmt. Denn auch das Aus- und Einsteigen ist durch die kleinen Flügeltüren alles andere als ein Spaziergang.