Solitude Revival 2017: Mit seltenen Schätzen zurück an die Spitze
Nach dem völligen Desaster beim vergangenen Solitude Revival vor zwei Jahren soll dieses Mal alles besser werden. Die Weichen dafür sind jedenfalls gestellt: neben einem neuen und überraschend professionell agierenden Kommunikations-Chef konnten in aufwendigen Einzelgesprächen einige enttäuschte Teilnehmer der letzten Veranstaltung zurückgewonnen werden. Auch sind besonders seltene Fahrzeuge in Aktion zu sehen, wie zum Beispiel der Porsche 962 C oder der legendäre Bentley Silver Bullet mit dem Namenszusatz „Mother Gun“. Darüber hinaus ist Mercedes-Benz als offizieller Hersteller nun neben Porsche der zweite Hauptakteur beim Solitude Revival 2017. Wir waren schon am Vortag unterwegs und haben uns umgeschaut. Und: wir freuen uns auf zwei Tage Faszination alte Solitude Grand Prix-Strecke!
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Porsche 962 C: so viel Leistung wie der Panamera Turbo S e-hybrid
Neben der „roten Sau“ von Mercedes-Benz, einem 300 SEL AMG-Umbau, der im Jahr 1971 in Spa den Klassensieg holte und sogar zweitplatzierter im Gesamtclassement wurde, fahren auf dem diesjährigen Solitude Revival auch Raritäten, wie beispielsweise der Bentley Silver Bullet und das legendäre und siebenfache Le Mans-Siegerfahrzeug Porsche 962 C.
An Bord des Mercedes 300 SEL AMG mit Formel 1-Safety-Car Legende Bernd Mayländer
Es ist aktuell noch ungewiss, wer den Porsche 962 C heute fahren wird. Eines steht aber fest: dieses Auto ist nicht nur bildschön, sondern eine Legende. Sechs Zylinder, zwangsbeatmet und 680 PS schlummern hinter dem Cockpit. Das ist genau so viel wie ein heutiger Panamera Turbo S e-hybrid hat. Spitzengeschwindigkeiten bis zu 350 Km/h waren möglich. Eigentlich basierte der 962 C auf dem 956, hatte aber einen um 12 Zentimeter verlängerten Radstand und hieß deswegen 962 C.
Solitude Revival 2017: Familiäres Motorsport-Festival mit viel Prominenz
Vorkriegsautos auf dem Solitude Revival 2017
Aber natürlich bestimmen die Autos das Solitude Revival 2017, die auch ursprünglich gefahren sind. So auch die sogenannten „Weißen Elephanten“. Sie stammen aus der Feder von Ferdinand Piech, fahren aber weder unter den vier Ringen (die gab es ja noch nicht) oder dem Stuttgarter Pferd. Vielmehr entwickelt Piech damals für Mercedes-Benz und hatte sich dort bis zum Chefingenieur hochgearbeitet.
Im Jahr 1927 gewinnen die Mercedes-Benz Typ S nicht nur auf der Solitude, sondern auch das Eifelrennen oder auf dem frisch eröffneten Nürburgring. Mit sechs Zylinder und einem Hubraum von 6,8 Litern schafft der Typ S ohne Kompressor bescheidene 120 PS. Mit Aufladung aber 180 PS – und Werksmotoren kommen sogar auf 220 PS.
Solitude Revival 2015: Zwei Runden an Bord des Porsche 917 mit Hans Herrmann!
Highlight: Mother Gun
Das ist ein wahres Highlight, denn dieses Teil ist ein Monster. Mother Gun ist ein Bentley Silver Bullet, der 1928 die 24 Stunden von Le Mans gewann und vor knapp Achtzig Jahren in den Brooklands über eine Distanz von Eintausend Meilen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 218 Km/h fuhr. Aus 6,5 Litern Hubraum damals wurden irgendwann 8,0 Liter. Und 350 PS sowie 530 Nm Drehmoment. Brachial.
Damit kann das Wochenende kann ja nur grandios werden. Ein Ticket kostet übrigens 19 Euro.