Test Kia XCeed 1.4 T-GDi: Komfort-Meister bald unter Spannung

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Schon bei den beiden Modellen Kia Ceed und ProCeed waren wir angetan von der neuen Dynamik und scharfen Optik, die uns die Koreaner präsentierten. So ist die Brot-und-Butter-Modellfamilie agil, gut aussehend und preislich durchaus attraktiv. Mit dem neuen Kia XCeed – einem sogenannten Crossover-SUV – möchte man weitere Marktanteile erobern und gegen Toyota C-HR und VW T-Roc antreten. Ob das im Fall des deutschen Wettbewerbs klappt? Wir sind den XCeed gefahren!

Komfortabler SUV mit flachem Heck

Im Prinzip ist der Kia XCeed nichts anderes als eine weitere Variante der Ceed-Familie. Ein bisschen länger als der Ceed ist er (85 mm), weil vorderer und hinterer Überhang gewachsen sind. Auch die Breite hat um 26 Millimeter zugenommen. Das einzige Bauteil an der Karosserie, das – laut Kia – gleich geblieben ist, sind die beiden vorderen Türen.

Galerie: Kia XCeed 1.4 mit 140 PS im Test

Kia XCeed 1.4 mit 140 PS im Test
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Kia XCeed 1.4 mit 140 PS im Test

Positiv auffallend am Heck sind die schmalen Voll-LED-Leuchten. Sie fügen sich scharf in das Heckdesign ein und leugnen dabei nicht ihre Herkunft, interpretieren sie aber neu. Und trotz 48 Millimetern mehr Bodenfreiheit als beim Ceed wirkt der XCeed nicht wie auf Stelzen, sondern schließt bündig und satt mit der Fahrbahnoberfläche ab.

Der Hauptkonkurrent des Kia XCeed auf dem europäischen Markt ist der VW T-Roc. Preislich fangen beide bei rund 22.000 Euro an – für welchen der beiden würden Sie sich entscheiden?

Dass die Farbe der beiden von uns getesteten Wettbewerber (XCeed: Blue Flame Metallic, T-Roc: Ravennablau Metallic) nahezu identisch ist, scheint Zufall. Fest steht aber trotzdem: Der XCeed orientiert sich am T-Roc – und macht ein paar Dinge sogar besser. Ein Beispiel: Serie beim XCeed sind an der Front immer Voll-LED-Scheinwerfer. Beim T-Roc gibt es noch Birnen in der untersten Ausführung.

Der Kia XCeed kommt serienmäßig mit 16 Zoll großen Leichtmetallfelgen (T-Roc: 16 Zoll Stahl). Optional bzw. aber der Ausstattungslinie Vision gibt es schon 18 Zöller. Der T-Roc kann bis zu 19 Zoll große Felgen ab Werk bekommen – das aber für einen deutlich höheren Preis.

Kia XCeed 1.4 T-GDI mit 140 PS

In 9,4 Sekunden beschleunigt der Fronttriebler (kein Allrad optional) von 0 auf 100 Km/h. Auch wenn es bei diesem Auto kaum interessieren mag: Das Doppelkupplungsgetriebe beschleunigt das 1,3 Tonnen leichte SUV in 9,5 Sekunden – also minimal langsamer. Merkwürdig, denn normalerweise schaltet eine Doppelkupplung deutlich schneller als ein manuelles Getriebe.

Unser Testwagen verfügte über ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, dass durchaus wohl definierte Schaltgassen aufweist. Sportlich-knackige Präzision ist dennoch nicht zu erwarten.

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SUV und Coupé? Geht und sieht gut aus. Und: Es liegt absolut im Trend.

Ganz genau so beim Motor: Die Beschleunigung in der Stadt und auf dem Land ist ausreichend. Auf der Autobahn wird es ab 130 ein bisschen zäh; die 242 Nm Drehmoment kommen an ihre Grenzen. Der mit 204 PS nochmal deutlich stärkere 1,6-Liter-Vierzylinder wäre hier sicherlich nicht verkehrt. Denn er verfügt über 265 Nm Drehmoment und beschleunigt das Coupé-SUV in 7,5 Sekunden von 0 auf 100 Km/h (mit Doppelkupplungsgetriebe).

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One-on-One: Das Heckdesign des Kia XCeed ist definitiv etwas Besonderes – und besonders gut gelungen, auch wenn die Art ein wenig an das Heck des VW Touareg erinnert.

Fahrwerk des Kia XCeed als herausragendes Merkmal

Komfortabel und trotzdem dynamisch? Geht offensichtlich, der Kia XCeed macht es auf beeindruckende Weise vor. Eine angepasste Konstruktion des Serienfahrwerks des Ceed beeinflusst nicht nur mehr Bodenfreiheit (48 Millimeter), sondern ist auch verantwortlich für ein komfortableres Abrollen. So wurden die Dämpfer an der Vorder- und Hinterachse minimal weicher abgestimmt. Die detaillierten Anpassungen beschreibt Kia selbst wie folgt:

Der wichtigste Unterschied sind die neuen Federbeine vorn, deren Zugstufe durch einen hydraulischen Anschlag begrenzt wird. Der Anschlagspuffer schwimmt dabei in der Hydraulikflüssigkeit des Stoßdämpfers. Vor allem auf schlechten Straßen wird durch diese Federbeine das Fahrverhalten deutlich verbessert. Zu den weiteren Modifikationen gegenüber dem Ceed-Fahrwerk gehören etwas weichere Federn (Federraten vorn um sieben, hinten um vier Prozent reduziert) und ein dynamischer Dämpfer für den hinteren Querträger, der Straßenge- räusche und strukturelle Vibrationen verringert.

Kia XCeed Pressemitteilung

Das führt zu spürbaren Veränderungen im Verhalten bei Bodenwellen oder Schlaglöchern. Die Karosserie schaukelt sich nicht auf, liegt aber satt auf der Straße. Der Innenraum wird dadurch stabilisiert und beruhigt. Beeindruckend hierbei ist die Spreizung von komfortablem und sportlichem Fahren.

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Trotz weicher abgestimmtem Fahrwerk kann der XCeed auch Kurven – und das sogar sehr dynamisch, wenn man das möchte.

Kommende Mild-Hybridisierung

Nicht nur das Karosseriekleid steht unter Spannung: Nächstes Jahr wird es auch noch einen Plug-In-Hybriden (der des Niro PHEV) sowie 48 Volt Mild-Hybride geben. Letztere werden wahrscheinlich für die Dieselaggregate bereitgestellt.

Fazit zum Kia XCeed 1.4 T-GDi

Der Kia XCeed ist ein optisches Highlight. Auch wer keine SUV mag, verfällt dem Design des koreanischen Crossover ziemlich sicher. Und auch das Interieur ist durchaus attraktiv gestaltet: Erstmals kommt ein digitales Cockpit mit 12,3 Zoll großem Display zum Einsatz. Überraschend hierbei: Die Brillianz und Schärfe.

Und auch das Multimediasystem in der Mitte wurde deutlich vergrößert: Hier sind es jetzt 10,25 Zoll Bildschirmdiagonale. Das ist gegenüber dem Wettbewerb definitiv Maßstab. Die Preise beginnen bei 21.390 Euro – ähnlich des VW T-Roc.

 Bewertung Kia XCeed 1.4 T-GDi (2019)
 Optischer Eindruck +++++
 Qualität Karosserie ++++
 Lackqualität Karosserie ++++
 Qualität im Interieur ++++
 Sitzkomfort Cockpit ++++
 Sitzkomfort Fonds ++++
 Digitales Bedienkonzept ++++
 Raumangebot ++++
 Innenraumgeräusch / Dämmung ++++
 Lenkung +++
 Spurtreue ++++
 Fahrwerk ++++
 Motor +++
 Getriebeabstimmung ++++
 Innovation ++
 Preis ++++
 Gesamteindruck ++++
 +++++ = Maximum

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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