TEST: Opel Grandland X Ultimate mit neuem 177 PS starkem 2.0 Liter Turbodiesel

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Ein aufmunterndes Gesicht, klare Linien und kompakte Proportionen: der Opel Grandland X ist ein wohl geformtes Auto, das perfekt in unsere heutige Lifestyle-Welt passt. Bislang war er jedoch etwas schwach motorisiert und somit für die deutsche Autobahn-Fraktion (ich nehme mich da nicht aus) nicht ganz ideal. Doch jetzt bringt Opel seinen größten SUV auch als 2.0 Liter Turbodiesel mit 177 PS und 400 Nm Drehmoment. Darüber hinaus gibt es einen höheren Ausstattungsumfang als bisher: die Ultimate-Linien kommen für alle Opel-Modelle. Fahrbericht des Opel Grandland X 2.0 Turbo Ultimate.

Opel Ultimate Ausstattungslinie: Kein Luxus, aber trotzdem top

Auch wenn Opel seine eigene neue Ausstattungslinie namens Ultimate als luxuriös bezeichnet – ist sie nicht, denn Luxus ist Rolls-Royce. Trotzdem: neben den Oldschool-Gassen des im Benz 190er-Stil gestalteten und beim Topdiesel serienmäßigen Achtstufen-Wandlers gefällt das Interieur – unter anderem – aufgrund seiner belederten AGR-Sitze, seines ebenso belederten und beheizbaren Lenkrads, des Multimedia- und Navigationssystems der fünften Generation und vieler Assistenten und Komfort-Features. Oberklasse-Ausstattung, in Ordnung.

Galerie: Opel Grandland X 2.0 Turbo

Opel Grandland X 2.0 Turbo
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Die in der Ultimate-Linie serienmäßigen Neunzehnzöller in Bi-Color tragen zum Exterieurdesign maßgeblich bei – schließlich definieren Felgen rund drei Viertel des Außendesigns. Auch die adaptiven AFL-LED-Scheinwerfer sind Serie. Sie verfügen nicht nur über eine enorme Ausleuchtung (wir kennen sie schon vom Mokka X), sondern agieren auch intelligent wenn es um Kurven und die Fernlicht- sowie Leuchtweitenregulierung geht.

Die Ultimate Ausstattungsvariante gibt es übrigens nicht nur für den Grandland X: alle Opel-Modelle sind ab sofort in der obersten Ausstattungsstufe bestellbar.

Opel Grandland X 2.0 Turbo mit ordentlichem Durchzug

Zugegeben: 9,1 Sekunden von 0 auf 100 Km/h klingt nicht schnell. Ein leichter Porsche 356 schaffte diesen Wert in den Sechziger-Jahren schon. Dennoch macht der Vierzylinder Selbstzünder mit 177 PS und 400 Nm Drehmoment einen guten Job: seine Kraftentfaltung ist gleichmäßig, seine Drehfreudigkeit dynamisch. Jedenfalls derart dynamisch, dass er auch auf engen und uneinsichtigen Überlandstraßen rasch dem Drehzahlkeller entflieht.

Kombiniert wird das Zweiliteraggregat mit einem Achtstufen-Wandlergetriebe. Zwar sind die Gassen der Wählhebel-Kulisse geschickt mit Leder überdeckt, jedoch kann und will ich nicht von einer sportlichen oder gar dynamischen Schaltkulisse reden, so lange ich eine Youngtimer-Automatik im Mercedes 190er-Stil bedienen muss. Die Konzernschwester Peugeot hat ihren Modellen ein elektronisches System gegönnt – Opel musste hier wohl zurückstecken. Hoffentlich ändert sich das mit dem nächsten Modelljahr. Trotzdem ist das reine Schalten der Automatik (Schaltpaddles hinter dem Lenkrad fehlen) durchaus flink und angenehm.

Dass er mit Diesel befeuert wird, kann der Opel Grandland X 2.0 Turbo nicht leugnen. Mit Dämmmaterial wurde offensichtlich sparsam umgegangen. Wenn der Motor jedoch ein paar Minuten läuft und Autobahndrehzahlen anvisiert, dieselt es sich angenehm ruhig dahin. Überhaupt ist der Motor ruhig und ausgeglichen. Zur Yoga-Komfortzone tragen auch die speziellen, aber serienmäßigen Ledersitze mit AGR-Gütesiegel (“Aktion gesunder Rücken”) bei. Opel pflegt ja durchaus eine beachtliche Tradition wenn es um anständige Sitze geht. Diese Sitze sind mehr als anständig, denn sie verfügen über den notwendigen Seitenhalt, sind auf langen Strecken sehr angenehm und erleichtern das Boarden und Verlassen des Mobils.

Exzellente Lenkung und ein straff-komfortables Fahrwerk

Opel-Fahrzeuge sind mehr sportlich als komfortabel abgestimmt. Diese Philosophie trifft auch beim Opel Grandland X zu. Beachtlich ist die durchweg präzise Lenkung mit nicht vorhandener Todeszone (Spiel in der Mittenstellung) und einem extrem geringen Lenkaufwand. Ich liebe genau diese Abstimmung! Auch in flott gefahrenen engen Spitzkehren macht die Vorderachse keinerlei Spirenzien; immerhin ist sie in allen Ausstattungsvarianten und Motorisierungen immer die einzige angetriebene Achse.

Darüber hinaus federt das Fahrwerk sportlich, aber nicht unkomfortabel. Durchaus eine Herausforderung für Fahrwerker, beide Seiten der Medaille zu bedienen. Doch das ist beim Opel Grandland X 2.0 Turbo nahezu perfekt gelungen, auch wenn sich die Akustik der Achsschenkel bei so manchem Schlagloch den relativ großen Raum des Interieurs als Verstärker zu Nutze macht. Ein bisschen mehr Entkoppelung von Karosserie zu Chassis wäre hier wünschenswert gewesen. Aber wie gesagt: wir sind ja nicht im Luxus-Segment.

Fazit und Preis zum neuen Opel Grandland X 2.0 Turbo Ultimate

 Optischer Eindruck  ++++
 Qualität Karosserie  ++++
 Qualität im Interieur  +++
 Lenkung  +++++
 Fahrwerk  +++
 Motor  ++++
 Raumangebot  ++++
 Digitales Bedienkonzept  ++
 Innovation  ++
 Preis  +++
 Gesamteindruck  ++++
   +++++ = Maximum

Der Opel Grandland X 2.0 Turbo in der Ultimate-Ausstattungsvariante ist genau das richtige Auto für stilbegeisterte und modische Menschen, die dabei viel Wert auf ein gesundes Preis-Leistungsverhältnis legen. Das SUV ist agil, verfügt – in der Ultimate-Version – über einen durchzugsstarken Motor und allerlei Assistenz- und Sicherheitssysteme. Reisen, Einkaufen, Anschauen – für all dies ist er gut! Die Preise für den Topdiesel im Ultimate-Trim beginnen bei 42.610 Euro. 

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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