Test Suzuki Jimny 1.5 Allgrip (Comfort+): Fun on the Beach

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Die Japaner haben mit ihrem kleinen Offroader Jimny bislang wahrscheinlich genau so viele Kunden glücklich als auch wütend gemacht. Zum einen ist der Suzuki Jimny ein lustiger Gefährte – zum anderen warten Vorbesteller teilweise deutlich über ein Jahr auf ihren kleinen 4×4. Von “ausverkauft” ist sogar manchmal die Rede. Wir hatten ihn jetzt trotzdem im Test und sind mit dem G-Klasse-Baby auf den Strand nach Dänemark gefahren!

Suzuki Jimny mit Permanent-4×4

Ein durchaus sympathisches und gleichwohl cleveres Konzept haben die Japaner mit der neuen Generation Suzuki Jimny auf die Räder gestellt: Leiterrahmen, permanenter Allradantrieb, kurze Überhänge, wenig Gewicht, zuschaltbare Untersetzung, Saugmotor, viel Bodenfreiheit. Schon hier merkt man: Dieses Gefährt muss einfach im Gelände überzeugen. Und das tut es auch – zumindest in den Dünen von Dänemark.

Galerie: Suzuki Jimny (2019) im Test

Suzuki Jimny (2019) im Test
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Der oft als “kleine G-Klasse” bezeichnete Jimny steht definitiv selbstbewusst da. Ein senkrecht im Wind stehender Kühlergrill, große Kunststoffbeplankungen und eine in Kinetic Yellow (optional) lackierte Karosserie machen ihn zum Eye-Catcher.

Beach-Spaß-Feeling serienmäßig

Im Interieur begrüßen den Fahrer waagrecht angeordnete und grob gestaltete Armaturen. Dennoch ist die Materialqualität in Ordnung – alles sitzt fest und ist gut verarbeitet. Haltegriffe am Armaturenbrett und in den Türinnenverkleidungen deuten auf hohe Offroadfähigkeiten hin. Schnell wird klar: Schalter und Knöpfe – an Stelle von fusseligen Touch-Oberflächen – bestimmen hier das funktionale Interieur.

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Mit dem Suzuki Jimny gibt es keinen Alltag – sondern nur Abenteuer. Und das ist auch gut so, denn in den Kofferraum passen mit hochgeklappten Rückensitzlehnen nur 85 Liter – Mittelgroßeinkauf also nur mit heruntergeklappten Lehnen (377 Liter).

Schon beim Einsteigen spüren sogar leichtgewichtige Menschen, dass das Fahrwerk sehr weich abgestimmt ist. Ideal für die Wege abseits – weniger ideal für kurvige asphaltierte Straßen.

Das Fahrgefühl ist total witzig und vollkommen anders: Der kurze Radstand von nur 2,25 Metern in Kombination mit der Höhe und dem kurzen Armaturenbrett lässt bei den Insassen Urlaubs-Feeling aufkommen.

Dass er aber auch richtig Offroad kann, beweisen seine Abmessungen: Dank extrem kurzer Überhänge verfügt der Suzuki Jimny über einen Böschungswinkel vorn von 27 Grad und hinten von 48 Grad. Die Bodenfreiheit beträgt 205 Millimeter.

Bloß keine langen Autobahnfahrten

Die lange Autobahn mag der kleine Racker überhaupt nicht. Nicht nur ist sein Fahrwerk dafür zu weich abgestimmt; auch seine Lenkung, sein Antriebsstrang und seine Architektur allgemein machen diese Art von Reisemöglichkeit eher zur Durchhalte-Challenge statt zum Genuss.

Der 102 PS starke (130 Nm Drehmoment) 1,5 Liter kleine Vierzylinder ist zwar drehfreudig – Leistung kommt aber spärlich. Bei 145 Km/h Höchstgeschwindigkeit ist Schluss. Und das ist auch gut so – die Außenspiegel danken. Der Verbrauch bei diesem wilden Ritt ist ebenfalls bemerkenswert: So hatten wir nach 200 Kilometer Autobahn rund 10 Liter auf der Uhr stehen. Ein cw-Wert wie ein Scheunentor ist vermutlich der Grund dafür.

Das Fünfgang-Schaltgetriebe verfügt über wohl definierte Gassen, aber ebenso über einen gefühlt überlangen Hebel. Optional, aber nur für die Comfort-Variante gibt es eine Viergang-Automatik. Die von uns getestete Comfort+ Version sieht den Einbau dieser Option nicht vor.

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Der Jimny weiß ganz genau, wie er seine Insassen entschleunigt. Und das macht ihn ziemlich einzigartig.

Fazit zum Suzuki Jimny 1.5 Allgrip

Der kleine Jimny ist mit seinen 3,64 Meter ein vollwertiger Mini-Offroader. Für rund 20.000 Euro bekommt man hier ein gutes Paket, das nicht nur witzig aussieht, sondern – im richtigen Terrain – auch richtig Spaß machen kann. In unserem Fall war das der Strand und die Dünen. Aber auch im Wald, in der Kiesgrube oder auf der Wiese fühlt sich der Suzuki Jimny wohl.

Nicht sein Wohlfühl-Terrain ist die Langstrecke via Autobahn. Bei Geschwindigkeiten ab 120 Km/h fühlt man sich nach ein paar Stunden tatsächlich ein bisschen an den Lada Niva (4×4, Taiga) erinnert. Wer das weiß, kann ihn richtig einsetzen.

Witzig ist es allemal, dass man mit dem Jimny nahezu überall angesprochen wird. Dieses Auto ist und macht sympathisch – und weckt Interesse bei den Passanten. Als Fahrer fühlt man sich irgendwie einer Community zugehörig und grüßt andere Jimny-Insassen (kommt ja nicht so häufig vor) ganz automatisch. Wir haben zwar nicht geweint, als er unsere Redaktion wieder verlassen hat. Nichtsdestotrotz hat er einen Platz in unserer Garage sicher. Denn: Wir kennen seinen richtigen Einsatz- und Verwendungszweck.

 Bewertung Suzuki Jimny (2019)
 Optischer Eindruck ++++
 Qualität Karosserie +++
 Lackqualität Karosserie +++
 Qualität im Interieur +++
 Sitzkomfort Cockpit +++
 Sitzkomfort Fonds +
 Digitales Bedienkonzept ++
 Raumangebot +++
 Innenraumgeräusch / Dämmung ++
 Lenkung +++
 Spurtreue ++
 Fahrwerk +++
 Motor ++
 Getriebeabstimmung +++
 Innovation +
 Preis ++++
 Gesamteindruck +++
 +++++ = Maximum
Der Lada Niva – oder auch bekannt als 4×4, Taiga – ist eine russische Offroad-Legende. Kaum kaputt zu bekommen und mit seinem einfachen Prinzip aus wenig Gewicht und einfacher Technik unschlagbar im Gelände. Parallelen zum Jimny sind hier durchaus vorhanden.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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