Volkswagen Air Care Climatronic: Ab sofort kann man mit einem VW hinter einem VW herfahren!

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Mit der bei Volkswagen neu erhältlichen und sogenannten “Air Care Climatronic” bleibt die Luft im Interieur – unabhängig der Außenluft – sauber. Nicht nur Pollen und Pilzsporen, sondern auch Feinstaub bleibt außerhalb des Fahrzeugs! Darüber hinaus wandelt die Filtertechnik mit Aktivkohlebeschichtung auch Schadgase wie beispielsweise Stickstoffdioxidum. So kann man also ab sofort mit einem Volkswagen Fahrzeug hinter einem Volkswagen Fahrzeug fahren, ohne Angst haben zu müssen, zu viel Feinstaub abzubekommen. (Anm. d. Redaktion: der ursprüngliche Beitrag stammt aus der Zeit des Dieselskandals von Volkswagen. Heutzutage kommt auch bei den konventionell angetriebenen VW-Modellen kaum mehr Feinstaub aus dem Auspuff.)

Auch interessant: Auch andere Hersteller, wie zum Beispiel Opel im Stellantis-Konzern verfügen über diese Funktionalität. Worin unterscheiden sich diese Systeme? Wir klären es weiter unten!

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Der VW Golf 8 ist auf Wunsch mit der “Air Care”-Funktion ausgestattet.

Air Care Climatronic reinigt die Außenluft

Wer kennt es nicht: vor einem fährt ein LKW oder Unimog eines weit entfernten osteuropäischen Landes, der mit seiner Rußwolke die Sicht nach vorne vernebelt. Fenster schlißen und bei der Klimaanlage auf Umluft stellen hilft zwar meistens, eine aktive Regelung und Filterung der Außenluft wäre aber deutlich besser.

Volkswagen bietet ein solches System jetzt an – sogar serienmäßig für nahezu alle Modelle. Es filtert Feinstaub, Pollen und Pilzsporen zuverlässig heraus und garantiert so die Allergie-Freiheit der Mitfahrer.

Denn: Die Anzahl jener Menschen, die unter Allergien leiden, steigt stetig. Das heißt, dass ihr Immunsystem überempfindlich reagiert. Pollen, Bakterien, Schimmelpilze – aber auch Feinstaub und Schadgase (NOX) dringen immer weiter in die Wahrnehmung unseres Alltags ein. Auch wenn die Schadgas-Belastung durch Mobilität und Verkehr stetig abnimmt, hat die Luftqualität im Innenraum oberste Priorität für Wohlbefinden und Gesundheit.

Aber wie funktioniert das System “Air Care Climatronic” genau?

Die Funktion AirCare ist ein besonderer Betriebsmodus bzw. eine besondere Regelstrategie der Climatronic. Die Climatrionic wiederum stellt die Gesamtheit der vollautomatischen Innenraumklimatiserung dar. Sie umfasst somit alle Funktionalitäten, wie beispielsweise die Temperaturregelung für mehrere Zonen, die bedarfsgerechte Belüftung und eben die priorisierte Luftfilterung. Eine Climatronic mit der Funktion AirCare wird somit im Konfigurator sofort ersichtlich als Air Care Climatronic bezeichnet.

Air Care funktioniert mit einem Unterdruck im Innenraum des Fahrzeugs. Um Air Care daher vollumfänglich zu nutzen ist das Schließen der Fahrzeughülle zwingend erforderlich. Also das Schließen von Fenstern, Türen, Klappen ist erforderlich um den Zutritt unerwünschter Luftbestandteile von außen zu verhindern. Da alle Volkswagen Konzern-Modelle entsprechend verbaute Sensorik haben, wird bei geöffneter Fahrzeughülle Air Care auch deaktiviert.

Die Frage, die sich jetzt stellt, ist dann, ob es einen vordefinierten „Kreislauf“ der Luft gibt und – wenn ja – wo die „schlechte“ Luft „abgesaugt“ wird. Es bildet sich eine „Umluftwalze“ im Fahrzeug. Die gereinigte Luft wird aus den Luftaustritten in der Instrumententafel, den Fußräumen und (wenn verfügbar) aus der Mittelkonsole für den Fond in den Fahrzeuginnenraum eingelassen und die „schlechte Luft“ im Bereich der vorderen Fußräume unterhalb der Instrumententafel diffus abgesaugt.

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Die Sensorik gibt den Hinweis, dass die Tür offen ist und somit nicht mit der Funktion gestartet werden kann.

Die Hauptfunktionalität der Air Care Funktion ist: Unter Einbeziehung zahlreicher Sensorwerte, wie beispielsweise scheibennahe Innenfeuchte, Scheibentemperatur und Außentemperatur wird eine Frisch-/ Umluftstrategie mit dem Ziel einer möglichst hohen Umluftrate laufend optimiert. Extremfall kann dabei auch sein, dass in bestimmten Situation trotz aktivierter Air Care-Funktion ausschließlich Außenluft zugeführt wird.

Warum deaktiviert sich “Air Care” immer wieder?

Air Care kann sogar per Sprachbefehl „AirCare aktivieren“ aktiviert werden. Tatsächlich lässt sich der „Air Care“ Button nach jedem Start aktivieren und geht dann irgendwann wieder aus. Und tatsächlich: Die Funktion Air Care bleibt einen ganzen Fahrzyklus erhalten, muss jedoch nach rund 20 Minuten Standzeit erneut aktiviert werden. Die Funktion schützt vorrangig vor nachteiligen Luftbestandteilen in der Umgebungsluft des Fahrzeugs. Für diesen Zweck muss die Funktion bewusst aktiviert werden.

Ablenkungspotential während der Fahrt

Neben einer gesundheitsbelastenden Innenraumluft stellen Schadgase und Pollen im Innenraum auch Ablenkungspotenzial dar: Zum einen wird man durch mangelnde Frischluft im Innenraum rasch müde und unkonzentriert.

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Zum anderen führen Pollen, Bakterien und andere Kleinstpartikel zu allergischen Reaktionen, die auch eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen. Denn beim Niesen ist der Fahrzeugführer rund zwei Sekunden abgelenkt. Zwei Sekunden, in denen die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt ist und – als Folge – der Bremsweg verlängert wird.

Einer der größten Vorteile eines Innenraumfilters mit Aktivkohle ist seine Wirksamkeit hinsichtlich des Schadgases Stickstoffdioxid (NO2). Es gehört zur Gruppe der gasförmigen Oxide des Stickstoffs – auch als Stickoxide bekannt (NOX) – und entsteht beim Verbrennungsprozess. Um beispielsweise die Qualität der Luft zu beurteilen, wird der Gehalt von Stickoxiden als führendes Kriterium angesetzt. Die Aktivkohlebeschichtung ist in der Lage, die NO2-Konzentration zu reduzieren – und sorgt somit für ein angenehmes Reiseklima.

Auch kleinste Allergene werden hiermit deaktiviert. Bei Aktivierung der Air Care Funktion im Bedienmenü der Klimaanlage wird die angesaugte Frischluft mit dem Umlaufanteil im Innenraum so intelligent angereichert und gereinigt, dass die Luftqualität auf einem konstant hohen Niveau bleibt und der Filter optimal genutzt wird. Darüber hinaus registriert der Luftgütesensor im Millisekundentakt eine zu hohe Schadstoffbelastung der Außenluft und schaltet im Bedarfsfall vollständig in den Umluftbetrieb.

Pollen werden grundsätzlich, fast zu 100 Prozent deaktiviert, denn sie sind extrem groß. Pollen platzen allerdings bei Feuchtigkeit auf und setzen Allergene frei, also Eiweißketten, die am Ende zu einer allergenen Reaktion führen. Die Allergene allerdings werden zu über 99 Prozent abgeschieden, bleiben also im Filter hängen. Die Volkswagen-Konzern-Filteranlagen im Auto haben eine Beschichtung, die genau jene Eiweißketten zerstören. Gemittelt schafft es also weniger als ein Prozent der Allergene durch den Filter – davon sind im Idealfall knapp die Hälfte deaktiviert. Das ist richtig gut. Das gilt für Gräser, Birke, Erle und die die üblichen weiteren Allergene.

Wichtig dabei zu verstehen ist, dass die Funktion “Air Care” nichts filtert, sondern die Filter alles Mögliche deaktivieren. So auch zum Beispiel Pilze bzw. Sporen: Die Filter hemmen das Pilzwachstum. Das heißt, es bildet sich auf der Ansaugseite des Filters immer ein Belag aller luftgetragenen Partikel (Staub, Pollen, Ruß, organische Partikel, usw.). Diese bilden im Zusammenhang mit Luftfeuchtigkeit einen natürlich Nähboden auf dem sich Bakterien und/oder Pilze ausbreiten können. Das Material der Filter hat die Eigenschaft, dieses Wachstum bremsen.

Nach der offiziellen Richtlinie (VDI 6032, Hygienerichtlinie) müssen die Filter deswegen spätestens nach 2 Jahren gewechselt werden.

Wo sitzen die Filter beim VW Golf 8?

Die Filter sitzen bei den meisten Volkswagen Konzernmodellen hinter dem Handschuhfach – also im Klimagerät auf der jeweiligen Beifahrerseite und sind in der Regel einfach auszutauschen. Bei den MEB-Fahrzeugen sitzen die Filter unter der vorderen Klappe. Der bekannteste Filter-Hersteller ist Mann + Hummel, aber es gibt noch weitere Hersteller, die kompatibel sind und auch zu den Erstausrüstern im Volkswagen Konzern gehören. Meist bestehen die Filter aus einem Vliesgespinst aus Kunststofffasern, angereichert mit Aktivkohle und einer funktionalen Beschichtung gegen Allergene.

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Drei Zonen für Tiguan, Touran, Passat und Arteon

Das Luftreinigungssystem wird für alle Polo, Golf, Sharan, Touran, Tiguan, Passat, Touareg, T-Roc, T-Cross und Arteon spätestens ab Mitte Modelljahr 2020 serienmäßig. Es nutzt einen Luftgütesensor mit Aktiv-Biogen-Filter. Er ist nochmals leistungsfähiger als klassische Pollenfilter. Der Aktiv-Biogen-Filter verhindert auch das Eindringen von Pilzsporen und kleinsten Allergenen.

Bei Aktivierung der Air Care Funktion im Bedienmenü der Klimaanlage werden die angesaugte Frischluft und der Umlaufanteil im Innenraum so abgemischt und gereinigt, dass die Luftqualität im Auto auf einem konstant hohen Niveau bleibt und der Filter optimal genutzt wird. Zusätzlich registriert ein Luftgütesensor eine zu hohe Belastung an bestimmten Schadstoffen der Außenluft und schaltet im Bedarfsfall vollständig in den Umluftbetrieb, damit die eigenen Abgase oder die Duftstoffe des Waschwassers nicht in den Innenraum gelangen.

Das System “Air Care Climatronic” gibt dem VW Golf gegenüber einigen seiner Wettbewerber ein Alleinstellungsmerkmal – wie zum Beispiel dem neuen Opel Astra.

Das Intelli-Air System von Opel steuert die Innenraum-Luftqualität

Ähnlich wie Volkswagen hat auch der Stellantis-Konzern mit beispielsweise Opel ein intelligentes Luftreinigungssystem mit dem Namen “Intelli-Air”. Es kombiniert die Luft- und Partikelfilter mit einem Überwachungssystem. So kontrolliert Intelli-Air ständig die Luftqualität im Innenraum und sorgt – bei schlechter Luft – für einen automatischen Luftaustausch. Die Luftgüte wird dabei durch die Stellung der Umluftklappe geregelt. Bei schlechter Außenluft sorgt ein AQS-Sensor am Auto dafür, dass die Klappe schließt und so keine Schadstoffe in die Fahrzeugkabine eindringen. Ist die Luftqualität dagegen im Innenraum belastet oder nicht optimal – zum Beispiel durch Rauchen oder Staub, der sich auf der Kleidung befindet – öffnet die Klappe, um die Passagiere mit frischer Luft zu versorgen.

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Funktionsweise Opel Astra Intelli-Air System.

Über den zentralen großen Touchscreen informiert das System über die Luftqualität. Dazu erscheint ein farbiges Autosymbol samt einem Wert, der sich am international gültigen Luftqualitätsindex AQI (Air Quality Index) orientiert, auf dem Bildschirm. Je nach Luftbelastung im Innenraum ändert sich die Farbe des Index-Symbols. Dabei wird die Luftgüte in der Kabine mit einem PM 2.5 Sensor überwacht, der Partikel bis zu 2,5 Mikrometer Größe nachweisen kann.

Die verschiedenen Temperaturzonen im Auto haben mit dem Intelli-Air System nur bedingt etwas zu tun. Es gibt einen Zwei-Zonen Klimaanlage für vorne und für die Passagiere hinten zusätzlich Belüftungsdüsen und natürlich Heizkanäle im Fußboden.

Die physikalische Funktionsweise von Opel Intelli-Air ist ähnlich zu der von Volkswagen: Wie alle Klimasysteme wird ein Überdruck in der Kabine durch das Gebläse erzeugt und dies führt dazu, das die „verbrauchte Luft“ über die Entlüftungsventile nach Außen gedrückt wird. Das System zeigt an, wenn der Filter gewechselt werden muss, in der Regel wie alle Aktivkohle-Innenraumfilter.

Beitrag aktualisiert am 30. Dezember 2023

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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3 thoughts on “Volkswagen Air Care Climatronic: Ab sofort kann man mit einem VW hinter einem VW herfahren!

  • 4. Juli 2023 um 15:08 Uhr
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    Alles schön und gut. Aber warum schaltet sich das System immer wieder aus??
    Wenn man Allergiker ist, ist man es immer. dann sollte das System eingeschaltet bleiben.

  • 14. August 2022 um 20:23 Uhr
    Permalink

    Danke für diesen Artikel – hatte mich echt schon immer gefragt wie genau dieses System funktioniert!

  • 14. August 2022 um 20:19 Uhr
    Permalink

    Was für ein lustiger Artikel. Ha ha. Echt schlecht und nicht mehr zeitgemäß;)

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