Volvo V60 Cross Country im Fahrbericht
Seit Juli 2015 ist der Volvo V60 Cross Country verfügbar. Es handelt sich hierbei um einen Volvo V60, der über 6,5 cm. mehr Bodenfreiheit verfügt, einen Unterfahrschutz trägt, sowie mit markanten Radhausverbreiterungen ausgestattet wurde. Volvo selbst nennt den Volvo V60 Cross Country einen Sportkombi, der in drei möglichen Ausstattungslinien mit vier unterschiedlichen Motoren angeboten wird. Wir durften den Volvo V60 Cross Country D4 AWD Kinetic mit 190 PS fahren.
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Der Volvo SUV im Kombi Format
Dieser Volvo wirkt bereits von außen praktisch. Man könnte meinen, es handelt sich um einen SUV-Kombi. Er vereint das Beste aus dem Volvo V60 Kombi und dem Volvo XC60 in einem Auto.
Galerie: Volvo V60 Cross Country (2015)
Robust, großer Kofferraum, geländegängig und enorm sicher. Wenn man vor dem Cross Country steht, sieht man sofort den Unterfahrschutz und die Schweller im Alu-Look. Zwar wirkt er optisch stimmig, aber mit seinen Planken und Schürzen etwas derb. Bereits von weitem erkennt man, dass der V60 Cross Country aufgebockt wurde und deutlich höher als die Basisversion ist.
Im Innenraum ist alles skandinavisch nüchtern und übersichtlich gehalten. Das Interieur wirkt edel. Wenn man jedoch zuvor den Volvo XC90 gefahren ist, fehlt der Hightech Charme. Trotzdem wirkt das skandinavische Design schön, wenn gleich auch die Technik etwas zu präsent geworden ist. Die Materialqualität stimmt optisch, sowie auch haptisch. Wenn man über das Plastik oder das Leder streicht, fühlt es sich angenehm an.
Zudem gibt es im Interieur keinerlei Unterschiede zum normalen Volvo V60 – bis auf Kontrastnähte in den Ledersitzen.
Der Volvo V60 Cross Country kann auch sportlich
Unser Testfahrzeug hatte 190 PS mit 2.4 Liter Hubraum und 18 Zoll Alufelgen, die übrigens einen deutlich besseren Fahrkomfort bieten, als die 19 Zoll Alufelgen. Nach dem Anlassen und Aufruf des Sport Modus, lassen sich auch die Schaltwippen am Lenkrad optimal nutzen. Der digitale Tacho stört ein wenig und sieht dem des Ferrari F 458 ähnlich. Eigentlich entwickelt, um besser die elektronischen Features miteinander abzustimmen, doch uns spricht er nicht wirklich an. Die hohe Sitzposition jedoch vermittelt einen Eindruck von Sicherheit, Stärke und Überblick.
Beim Anfahren strahlt der Volvo V60 Cross Country mit 190 PS ein Gefühl aus, als hätte der Wagen mächtig Druck. Ob in der Stadt oder auf der Autobahn, er fährt sich souverän – die 190 PS ziehen kräftig an den Vorderrädern.
Sehr spannend ist der angebotene aktive Geschwindigkeits-/Abstandsregler mit integriertem Bremsassistenten. Hier ist völlig entspanntes Fahren auf der Autobahn möglich. In engen Kurven und auf kurvigen Landstraßen macht der Volvo V60 Cross Country durchaus Laune. Zwar wankt die höher gelegte Karosserie, da die fehlende Luftfederung diese Wankneigung natürlich nich ausgleichen kann. Daher sollte man zum Wohlfühlfaktor der Mitfahrer beitragen und dieses Wanken bei Kurvenfahrten nicht völlig ausreizen.
Nicht, dass man nicht flott durch Kurven fahren könnte; der Volvo ist trotz der Höhe sportlich komfortabel abgestimmt. Auf der Autobahn schaltet die Automatik zügig und der 2.4 Liter Dieselmotor hängt gut am Gas, sodass man grundsätzlich man schaltfaul fahren, oder auch sportlich um die Kurven jagen kann. Das optionale Verkehrszeichen-Erkennungssystem arbeitet wie bei den meisten Autos nicht exakt, sodass auch gerne einmal 100 km/h in der geschlossenen Ortschaft angezeigt werden.
Die Sitze sind komfortabel, bieten aber guten Seitenhalt. Im Volvo V60 Cross Country lies sich ein WLAN Netzwerk aufbauen und das iPhone war schnell per Bluetooth verbunden. Immer wieder merkt man, dass man zwar in einem Kombi sitzt, aber die Vorteile der höheren Sitzposition nutzen kann. Zudem lässt es sich etwas bequemer einsteigen.
Allrad macht den Volvo V60 Cross Country zum Feldwegebezwinger
Optional bietet Volvo im V60 Cross Country ein elektronisch gesteuertes Allradsystem der fünften Generation an. Während es auf trockener Fahrbahn bis zu 95 % der Kraft auf die Vorderräder leitet, wird bei Verlust der Bodenhaftung die Antriebskraft bis zu 65 Prozent stufenlos auf die Hinterräder geleitet. Für eine Fahrt zum Angeln, dem Baggersee, oder in den Wald reicht der Volvo V60 Cross Country völlig aus.
Mit Offroad Passagen kommt er gut zurecht und auch heftige Schlaglöcher von Feldwegen lassen den Unterboden nicht scheuern. Abseits der Feldwege ist der Wagen jedoch mit Vorsicht zu nutzen. Denn er ist keinesfalls ein Geländewagen oder SUV, sondern eher eine moderne Interpretation eines Kombi SUV für die linke Spur der Autobahn und den matschigen Feldweg.
Im Gelände machen sich die elektronischen Helfer bemerkbar. Vor allem bei steilen Abfahrten unterstützt der Bergabfahrassistent, der den Volvo V60 Cross Country auf Schritttempo drosselt.
Da keine großen Stückzahlen zu erwarten sind, lässt sich Volvo die Änderungen am Fahrwerk und der Höherlegung gut bezahlen. Er ist eben ein Nischen-Fahrzeug. Für den Allrad-Fünfzylinder werden 43.650 Euro fällig – für die Summum Ausstattung schlagen 49.330 Euro zu Buche. Die etwas günstigere Momentum Ausstattung lässt den Verkaufspreis auf 46.450 Euro ansteigen.
Sehr zu empfehlen ist noch das Fahrerassistenz-Paket für 2.150 Euro, Business Paket für 1.390 Euro, das Lichtpaket für 1.350 Euro und das Xenium Paket für 1.750 Euro. Der Volvo V60 Cross Country kommt somit auf einen Endpreis von ca. 57.000 Euro.
Fazit zum Volvo V60 Cross Country
Dafür erhält man einen Allround Wagen, der über einige hilfreiche Technologien, wie beispielsweise einem Bremsassistenten, einer Verkehrszeichenerkennung, einer Umfeldbeobachtung oder einer Fußgängererkennung verfügt. Vor allem ist der Fünfzylinder ein Charakterkopf in der standarisierten Vierzylinder-Welt von Volvo. Dies meint auch Der-Auto-Blogger.
Im Test verbrauchten wir 5,9 Liter auf 100 km. Für einen 1.75 Tonnen schweren Kombi ist das ein guter Wert. Zwar begnügt sich der Vierzylinder mit ca. 1 Liter weniger, der Fahrspaß und Aufpreis zum Fünfzylinder lohnt jedoch.
Der Volvo V60 Cross Country setzt sich vom Gewöhnlichen ab und ist für aktive Personen, Liebhaber des Besonderen und Feldwegebezwinger gebaut, die aber – so wie Motoreport auch herausstellt – trotzdem nicht zu hoch sitzen wollen. Er wirkt nicht so protzig und bullig wie ein SUV und ist ein sympathischer Außenseiter. Mit dem Kombi nutzt man die Vorteile einer höheren Sitzposition und erhält eine Geländegängigkeit, die sowohl Anglern als auch Förstern locker ausreicht. Also der perfekte Wagen für das leichte Gelände. Autogefühl hatte den Volvo V60 Cross Country auch im Test.
Tipp: Den Fünfzylinder Diesel mit 2.4 Liter Motor kaufen, bevor er gegen den Zweiliter-Vierzylinder ersetzt wird.
Ein Beitrag von Sportwagen-SUV-Magazin.de | Bilder: Volvo/R.Haiber
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