VW Caddy Erdgas (TGI): Erster CNG-Kastenwagen mit Doppelkupplungsgetriebe
Der Erdgasantrieb ist immer noch viel zu wenig verbreitet. Vorurteile sind immer noch der teure Umbau bzw. der teurere Kaufpreis bei Neufahrzeugen, das fehlende Tankstellennetz, das vermeintlich höhere Risiko wegen den Hochdruck-Flaschen unter dem Auto und der geringen Leistung der Motoren. Doch bei genauer Betrachtung stimmt das alles nicht wirklich (siehe unser Ratgeber hier) – bis auf den etwas höheren Preis, der sich aber mit der Zeit wieder amortisiert. Mit dem VW Caddy Erdgas (TGI) mit Doppelkupplungsgetriebe (Premiere) haben die Hannoveraner eine äußerst interessante Antriebsalternative ihres ohnehin schon überzeugenden Allrounders in ihrem Angebot.
Erdgas-Fahrzeuge sind nicht langsamer – siehe Smudo-Rennwagen
Der Autor wechselt mal ausnahmsweise in die Ich-Perspektive: als ich als junger Abiturient mein Vorpraktikum für mein Fahrzeug- und Motorentechnik-Studium bei einem fränkischen Unternehmen absolvierte, das Motorenversuche als seine Kernkompetenz hat, durfte ich damals (2009) – im Rahmen meiner Möglichkeiten – an einem Erdgas-Motor aus dem Volkswagen-Konzern des Sängers, Rennfahrers und Allzweck-Entertainers Smudo mitarbeiten.
Dieser 2,0 Liter Vierzylindermotor hatte sage und schreibe 300 PS und wurde für den 24 Stunden Einsatz auf der Nordschleife vorbereitet. Seit diesem Zeitpunkt war für mich klar: Erdgas ist kein alternativer Antrieb für harte Ökos und Hippies, die keine Ahnung von Autos haben und einfach anders sein wollen. Erdgas ist eine wahre Alternative zu den konventionellen Antrieben – immer noch.
VW Caddy Erdgas (TGI) BlueMotion mit Doppelkupplungsgetriebe
In dem Segment der Familien-Vans und Stadtlieferwagen ist der Caddy nun der erste, der ein CNG-Antrieb in Verbindung mit einem Doppelkupplungsgetriebe bekommt.
Alle CNG-Motoren können auch mit Benzin gefahren werden. Der Erdgas-Caddy hat dazu einen 13 Liter großen Benzin-Tank, falls es einmal eng werden sollte. Aber mit rund 4,1 Kilogramm pro 100 Kilometer kommt der Fahrer 630 Kilometer weit (Caddy Maxi 4,3 zu 860 Km).
Die Gas-Stahltanks werden mit dem auf über 200 bar verdichteten CNG-Erdgas befüllt. 26 Kilogramm fassen die Tanks beim Caddy mit normalem Radstand; 37 Kilogramm sind es beim Caddy Maxi.
Mit dem Gas wird ein 1,4 Liter kleiner Vierzylinder befeuert, der 200 Nm Drehmoment verwaltet und 110 PS hat. Die Höchstgeschwindigkeit sind 174 Km/h.
Laderaum uneingeschränkt nutzbar
Die Hochdrucktanks für das Gas sind unterflurig verbaut. So beeinflussen sie kaum den Schwerpunkt des Fahrzeuges und kommen dem Laderaum nicht in die Quere. Nach wie vor sind die 3.200 Liter bzw. 4130 Liter beim Caddy Maxi unverändert nutzbar.
Bestellbar ab Anfang Juni 2016
Verfügbar sind alle Varianten, sprich Kasten- und PKW-Versionen, langer und kurzer Radstand.
Der Caddy TGI ist als Stadtlieferwagen/Kastenwagen mit kurzem Radstand und Sechsgang-Handschalter ab 19.310,00 EUR netto (22.978,90 EUR brutto) erhältlich; mit Sechsgang-DSG kostet der kurze Kasten ab 21.010,00 EUR netto (25.001,90 EUR brutto).
Als Pkw in der Ausstattungsvariante Conceptline mit Sechsgang-Handschalter ist der Caddy TGI ab 19.685,00 EUR netto (23.425,15 EUR brutto) zu erwerben; als Pkw mit Sechsgang-DSG für 21.385,00 EUR netto (25.448,15 EUR brutto).
Der Caddy Alltrack beginnt bei 21.010,00 EUR netto (25.001,90 EUR brutto) als Kasten mit Handschaltung und als Pkw bei 24.685,00 EUR netto (29.375,15 EUR brutto). Bei der Alltrack-Variante mit DSG liegen die Einstiegspreise bei 22.710,00 EUR netto (27.024,90 EUR brutto) für den Kasten sowie als Pkw mit DSG bei 26.385,00 EUR netto (31.398,15 EUR brutto).
In Deutschland gibt es rund 900 CNG-Tankstellen – in Europa sind es 4.200. Klar ist das nicht viel. Aber mit einer passenden Smartphone-App ist es ausreichend.