VW e-up! (2020) im Test: Alles was Sie über den elektrischen City-Flitzer wissen sollten!

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Kaum beachtet, aber ein echt cleveres Ding: Der überarbeitete und ab sofort mit mehr Reichweite ausgestattete VW e-up! scheint das perfekte Stadt- und Pendlerauto zu sein. Ob das wirklich so ist – und wie alltagstauglich der vollelektrische VW up! tatsächlich ist, lesen Sie hier.

Doppelte Kappa – doppelte Reichweite?

Die Batteriekapazität hat VW von bislang 18 kWh auf jetzt über 36 kWh verdoppelt. Die reine Netto-Kapazität (also das wirklich “Nutzbare” liegt bei 32 kWh. Fest steht also: Der überarbeitete e-up! kommt deutlich weiter als sein Vorgänger. Während die Reichweite bei ihm kurz nach Vollladung rasch zweistellig wurde (manchmal sogar kurz nach dem Einsteigen), stehen jetzt bei der Neuauflage schon mal doppelt so viele Kilometer auf der Uhr.

Galerie: VW e-up! (2020) - Details

VW e-up! (2020) - Details
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Volkswagen spricht von 260 Kilometern “praxisnaher” Reichweite. Die ist im einigermaßen warmen Valencia im super-sparsamen Eco Plus-Modus in der Stadt bestimmt auch erreichbar. In der wirklichen Praxis sind es mit rund 13,5 kWh/100 Km geschätzte 220 Kilometer.

Aber zum einen ist das eine gute Zahl – zum anderen kommt es beim e-up! nicht auf 40 Kilometer hin oder her an. Als Stadtauto für Pendler, die im deutschen Durchschnitt ohnehin nur 35 Kilometer am Tag fahren, geht das Konzept auf.

Gleicher Bauraum, gleicher Kofferraum

Damit der Schwerpunkt des Fahrzeugs möglichst niedrig und mittig gehalten wird, ist die 248 Kilogramm schwere Batterie im Wagenboden zwischen Vorder- und Hinterachse verbaut. Der Bauraum wurde gegenüber dem Vorgänger nicht verändert. Deswegen ist auch das Kofferraumvolumen unangetastet. Lediglich der Fußraum im Fonds wurde etwas angehoben.

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Mit 212 Nm im e-up! Flott unterwegs

Die neue Version des VW e-up! leistet – genau wie sein Vorgänger – 61 kW (83 PS). Das klingt nach nicht viel – eine Leistungsbewertung bei Elektrofahrzeugen ist aber erfahrungsgemäß ohnehin differenziert zu betrachten. Und das nicht nur in der Theorie, sondern auch im Verkehr: So spurtet der e-up! mit seinen 212 Nm Drehmoment direkt aus dem Stand in 11,9 Sekunden von 0 auf 100 Km/h. Zwar ist man hier auf keinen Fall der Schnellste. Im städtischen Verkehr – auf 60 Km/h aus dem Stand – ist man fliegen dann aber doch die Gummis an der Vorderachse.

Und das macht auf jeden Fall Laune – vor allem in Kombination mit seiner direkten Lenkung, dem kurzen Vorderwagen und seinem niedrigen Schwerpunkt. So zirkelt man mit ihm flink durch die Gassen, sucht sich im beschäftigten spanischen Verkehr den schnellsten Weg. Rund 1,2 Tonnen wiegt der kleine, 3,60 Meter kurze VW e-up!. Das entwickelt ihn zum flinken urbanen Flitzer.

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Schnellladen mit bis zu 40 kW

Der überarbeitete e-up! kann mit maximal 40 kW (DC) geladen werden. Von 0 bis 80% dauert das ca. 60 Minuten. Aber auch an der Haushaltssteckdose kann man den Elektroflitzer laden: Auf 80% (mit 2,3 kW AC) geht es in rund 7 Stunden. Mit der eigenen Wallbox für zu Hause (3,6 kW AC) dauert es nur 4 Stunden. Ein tatsächlich akzeptabler Wert, den man in seinen Alltag durchaus unterbringen kann.

Eine Ladung kostet mit derzeitigen Stromkosten von 30,5 Cent pro kWh und einem WLTP-Normverbrauch von 12,7 kWh/100 Km 9,81 Euro (Vollladung auf 100%). Gar nicht mal so günstig wie man erwartet. Denn bei einem up! mit konventionellem Motor (von Erdgas-Antrieb ganz zu schweigen) kosten 100 Kilometer bei einem WLPT-Normverbrauch von 4,5 Litern rund 6,90 Euro.

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Drei frische Farben (v. l. n. r.): Honey Yellow Metallic, Costa Azul Metallic und Red – jeweils mit weißen Dächern (keine Kaufempfehlung).

260 Kilometer liegen dann bei rund 18 Euro – also das doppelte. Und das für einen wesentlich geringeren Grundpreis. Das muss jeder für sich ausrechnen, ab wann – und vor allem wie – sich die Anschaffung eines VW e-up! lohnt.

Seat Mii über 1.000 Euro günstiger

Nun, der e-up! ist nicht der einzige elektrifizierte Kleinstwagen auf der Welt. Der Volkswagen Konzern bietet – neben dem e-up! – gleich zwei weitere Elektroautos in dieser Klasse an: Seat Mii und Skoda Citigo-e iV. Alle drei Fahrzeuge sind identisch und unterscheiden sich im Wesentlichen nur in ihrer Ausstattung und in ihrem Preis. So ist der e-up! der teuerste, danach folgen mit teilweise deutlich über 1.000 Euro weniger Seat und Skoda. 

Konzern-externe Wettbewerber sind beispielsweise Renault Zoe, Peugeot e-208, Honda e, Kia Soul EV, Nissan Leaf und Mini Cooper SE.

App „We Connect“

Neben dem serienmäßigen „Lane Assist“, der Frontscheibenheizung und weiteren Ausstattungsmerkmalen ist die App „We Connect“ ebenfalls serienmäßig. Die Nutzung der Dienste ist für ein Jahr kostenlos. Danach fallen 100 Euro pro Jahr oder 150 Euro pro zwei Jahre an. Steuerbar sind Batteriefunktionen (zeitversetztes Laden), Klimatisierung, Fahrdaten sowie Informationen des Fahrzeugstatus.

Preise, Prämien und Versicherung

In Deutschland kostet der VW e-up! 21.975 Euro. Die höhere “Style” Ausstattungslinie liegt bei 23.000 Euro. Der Staat schießt derzeit 2.000 Euro dazu – Volkswagen weitere 2.380 Euro. So kommt man auf rund 17.600 Euro. Das ist okay, liegt aber deutlich über der Einstiegsversion des up!, die bei rund 12.000 Euro startet.

Gerade für Dienstwagenfahrer oder Flottenkunden ist der überarbeitete VW e-up! interessant: Sie müssen nur 0,5% des Bruttolistenpreises versteuern – statt einem Prozent für konventionell angetriebene Fahrzeuge.

Die Versicherungseinstufungen des e-up! sind: Haftpflicht KH15, Vollkasko VK18, Teilkasko TK18.

Fazit VW e-up! (2020)

Der überarbeitete VW e-up! ist ein interessantes Auto für die urbanen Räume – ohne Frage. Aber er ist teuer; deutlich teurer als ein konventionell angetriebener up!. Ob es sich im Einzelfall lohnt muss jeder für sich selbst entscheiden.

 Bewertung VW e-up! (2020)
 Optischer Eindruck ++++
 Qualität Karosserie ++++
 Lackqualität Karosserie ++++
 Qualität im Interieur +++
 Sitzkomfort Cockpit +++
 Sitzkomfort Fonds ++
 Digitales Bedienkonzept ++
 Raumangebot (bezogen auf das Segment) ++++
 Innenraumgeräusch / Dämmung +++
 Lenkung ++++
 Spurtreue ++++
 Fahrwerk ++++
 Motor ++++
 Getriebeabstimmung n.v.
 Innovation ++++
 Preis +++
 Gesamteindruck ++++
 +++++ = Maximum

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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