VW T6 Multivan: Bulli Nummer sechs erlebt Retro-Comeback.

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Zumindest ein farbliches Retro-Comeback, denn die weiß-rote Lackierung trug schon der allererste VW T1 mit dem liebevollen Spitznamen „Bulli“. Neben den überaus gelungenen Felgen im Retro-Look ist das meiste des VW T6 aber auf dem höchsten Stand der Technik. Der Inbegriff des deutschen Allzweck-Kleinbusses, dessen sehr geschätztes Wesen international rund 12 Millionen Geschichten, Träume und Erlebnisse mit seiner unterstützenden Präsenz schmückt, wird also zum sechsten Mal neu vorgestellt. Dieses Mal rund um Stockholm, wo der VW T6 seine dynamische Premiere feierte.

Nach wie vor drei Grundkategorien des VW T6 – und zwei Radstände.

Wie seither üblich gibt es auch beim neuen VW T6 drei Grundarten der T-Baureihe: das Nutzfahrzeug in Form von Kastenwagen, Pritsche, Doppelkabine und Kombi, die Großraumlimousinen in verschiedensten Ausstattungslinien Multivan und Caravelle sowie das Freizeitmobil California.

Galerie: VW T6 Multivan

VW T6 Multivan
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VW T6 Multivan

Zur Wahl stehen außerdem zwei verschiedene Radstände – 40 cm Differenz – sowie drei Dachhöhen.

Kein grundlegend neues Design beim VW T6, warum auch.

Die neue Generation VW T6 ist für nicht geübte Augen auf den ersten Blick nicht sofort als solche zu identifizieren – zu gering sind die kosmetischen Eingriffe an der Außenhaut. Doch die etwas veränderten Linien an der Frontpartie in Kombination mit den neuen Scheinwerfern mit LED-Band, die es je nach Ausstattung als H4, H7 und LED-Ausführung gibt, sind so klar und scharf gezeichnet, dass das äußere Erscheinungsbild einem sehr modernen und eleganten VW T5 gleicht. Genau diese Beobachtung machte auch Motoreport.

So geringfügige Änderungen für eine ganz neue Generation? Der VW Bus ist seit jeher eine Ikone in Design und Historie ähnlich eines Porsche 911, dessen Form fortwährend zeitlos erscheinen wird. Ein im Querschnitt zwei-Mal-zwei-Meter messender Kasten mit vier Rädern lässt eben auch nicht so viel kreativen Gestaltungsspielraum, wenn das Design eine breite Käuferschicht ansprechen soll.

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Die verschiedenen Farbkombinationen des Launchmodells „Generation Six“.

Am Heck ist der VW T6 durch eine waagrechte Sicke sowie das große Heckfenster optisch breiter geworden. Eine Besonderheit sind die neuen Felgen des Launchmodells Multivan „Generation Six“ in Zweifarblackierung, die als Hommage zum legendären T1 Bulli mit viel Chrom glänzen und hervorragend zum Gesamtdesign passen.

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Die Felgen des VW T6 Sondermodells „Generation Six“ in Retro-Optik.

Eine völlig neue Cockpit-Architekur.

Das Interieur ist komplett neu gestaltet: die Instrumententafel ist bei der neuen T-Generation waagrecht in das Cockpit eingearbeitet und alles ist auf Anhieb klar und aufgeräumt. Das neue Multimedia-System ist in einem flachen Winkel in die zentrale Konsole eingelassen, die in vielen verschiedenen Dekoren – von Aluminium über lackiert bis hin zu Leder – geordert werden kann.

Zudem stehen zahlreiche Ablagefächer zur Verfügung, die sich je nach Modell unterscheiden können. So gibt es im Transporter mit Doppelsitzbank vorne andere Ablagemöglichkeiten und einen anderen Instrumententräger, als beispielsweise im Transporter mit Beifahrer-Einzelsitz.

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Angenehmer Einstieg: die neue Innenraum-Architektur des VW T6.

Im Multivan Trendline kommt eine weitere Instrumententafel zum Einsatz, die sich durch eine insgesamt geschlossenere Armaturentafel sowie breite Mittelkonsole auszeichnet und mit geschlossenen Ablagefächern, eine optionale Mobiltelefon-Schnittstelle, zwei Cupholdern in einer kleinen Schublade und darunter einen Bottleholder, der mittels der Klimaanlage gekühlt werden kann, punktet.

Fast gleiche Abmessungen und eine ausgezeichnete Umsicht. Gewichte.

Die Umsicht ist – VW Bus-typisch – auch im VW T6 erstklassig. Auch ohne die elektronischen Helfer wie beispielsweise Rückfahrkamera oder Park Distance Control, ist der VW Bus auf geringem Raum deutlich besser zu bewegen als manch Mittelklasse-Fahrzeug.

Insgesamt stehen wie anfangs erwähnt zwei Fahrzeuglängen und drei Fahrzeughöhen zur Auswahl. Die Radstände messen 3.000 mm und 3.400 mm, die Fahrzeuglängen 4.892 mm und 5.292 mm. Beim Standard-Fahrwerk liegt die Fahrzeughöhe bei 1.970 mm beim Multivan (Highline 1.950 mm), 2.176 mm beim Mittelhochdach und 2.476 mm beim Hochdach.

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Der VW T6 ist auf geringem Raum deutlich besser zu bewegen als manch Mittelklasse-Fahrzeug.

Die möglichen Ladevolumina liegen in Abhängigkeit von Radstand und Fahrzeughöhe zwischen 3,5 Kubikmetern (Doka Plus) und 9,3 Kubikmetern (Kastenwagen mit Hochdach).

Je nach Ausstattungsvariante und Motorisierung kommt das zulässige Gesamtgewicht mindestens auf 2.600 Kilogramm und maximal auf 3.200 Kilogramm. Eine maximale Zuladung von 1.224 Kilogramm ist beim Spitzenmodell möglich. Die Dachlast liegt bei 150 Kilogramm – die Anhängelast ist mit 2,5 Tonnen Maßstab in der Klasse.

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Neue Motoren sowie ein adaptives Fahrwerk im neuen VW T6.

Insgesamt wurde der Verbrauch der neuen Dieselmotoren im Durchschnitt um ein Liter gesenkt. Dabei hilft stark die neue Segelfunktion, die beim Rollen unmerklich den Gang auskoppelt und im Leerlauf weiterfährt. Wenn Leistung benötigt wird, koppelt sie nicht spürbar und spontan den Gang nahtlos wieder ein. Alle neuen Motoren haben den Standard EU6.

Insgesamt stehen vier neue Diesel- und zwei neue Benzinmotoren zur Auswahl, die ein Leistungsspektrum von 84 PS bis zu 204 PS abdecken. Je nach Leistung wird die Kraft über ein manuelles fünf- oder sechsgang-Schaltgetriebe oder siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an die Frontachse oder optional an alle vier Räder weitergeleitet.

Beim neuen adaptiven Fahrwerk kann man zwischen drei verschiedenen Abstimmungs-Modi wählen. Dazu später mehr.

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Das neue adaptive Fahrwerk des VW T6 ist sehr breit gefächert und im Fonds im Modus „Komfort“ schon sehr schaukelig.

Und wie fährt er sich so, der neue VW T6?

Wir fuhren unter anderem den VW T6 Multivan „Generation Six“ mit 204 PS aus einem zweifach aufgeladenen 2,0 Liter-Dieselmotor mit 450 Nm maximalem Drehmoment, der seine Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe nur an die Vorderachse weitergibt. Die Höchstgeschwindigkeit – die wir rund um Stockholm leider nicht ausprobieren konnten, denn schon bei einer Geschwindigkeitsübertretung von einem bis zehn gemessenen Stundenkilometern zahlt man 250,- Euro Bußgeld (das war es uns nicht Wert), liegt bei 200 Km/h. Für eine fahrende Scheunenwand ist das schon ziemlich beeindruckend. Der-Auto-Blogger testete unter anderem den 2,0 Liter Diesel mit nur 104 PS. Ebenfalls interessant: Autogefühl hatte diese Motorisierung in einem Nutzfahrzeug – voll beladen.

Und sonst? Er fährt sich eben wie ein VW Bus – nur mal wieder einfach besser. Schon auf den ersten Metern überzeugt er durch Leichtfüßigkeit und sofortiges Wohlbefinden. Alle Bedienelemente sind an gewohnter Stelle, das Ein- und Aussteigen ist so mühelos wie das Wenden auf schmalen Grundstückseinfahrten oder das Rückwärtsfahren auf engen Feldwegen.

Praktische und sinnvolle Ablagemöglichkeiten sowie Schubladen unter den Sitzen erleichtern den alltäglichen Umgang enorm. Die einfache und intuitive Bedienung der elektronischen Systeme ist fast schon selbstverständlich.

Und wie fährt man als Mitfahrer im Fonds?

Im hinteren Fahrgastraum hinter der optional elektrisch unterstützten Schiebetür beim VW T6 Multivan „Generation Six“ nimmt man auf fein gepolsterten Leder-/Alcantara-Sitzen Platz. Eine elektrisch unterstützte Heckklappe kommt erst im nächsten Jahr.

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Die Leder-/Alcantara-Sitze im Fonds beim Multivan „Generation Six“.

Optisch hat sich gegenüber dem T5 nicht viel verändert: das patentierte Schienensystem zum einfachen Umbau der Sitzgelegenheiten ist leicht verbessert worden, Ablagemöglichkeiten gibt es weiterhin genügend und die Sitzposition auf der Hinterachse (bei gegenüber gestellten Sitzen) ist im Fahrmodus „Sport“ des adaptiven Fahrwerks sehr angenehm.

Da man in dieser Sitz-Konfiguration genau auf der Hinterachse sitzt, bekommt man die individuelle Abstimmung des Fahrwerks deutlich zu spüren – und im Modus „Komfort“ schaukelt es (für unseren Geschmack) zu sehr. Aber es ist erstaunlich, welche extremen Auswirkungen die einzelnen Fahrwerks-Einstellungen haben.

Die Abrollgeräusche bei 110 Km/h (Höchstgeschwindigkeit in Schweden) sind im Fonds lauter als Gedacht. Vielleicht lag dies am besonders rauen Straßenbelag, doch die Geräuschkulisse störte uns schon ein wenig – vor allem im Hinblick auf höhere Geschwindigkeiten in Deutschland. Vorne war dies nicht der Fall.

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Rückenlehne versus Rückenlehne. Keine optimale Lösung.

Auch ist es schade, dass die Sitzlehnen des Beifahrersitzes mit der des ersten Sitzes im Fonds nicht miteinander harmonieren (siehe Bild). Auch die Drehfunktion des Fonds-Sitzes ist hier überflüssig.

Technologien und Assistenzsysteme im neuen VW T6.

Beim neuen VW T6 gibt es fast kein Assistenzsystem, das optional nicht erhältlich ist. Vom Front-Assist über City-Notbremsfunktion, Distanzregelung und Fernlichtregelung über Müdigkeitserkennung bis hin zu Rear Assist oder Gespannstabilisierung ist alles an Bord.

Auch ist jetzt im VW T6 das neue Volkswagen Multimedia System inklusive Car-Net-Option an Bord. Alle Geräte (bis auf das Einstiegsradio) verfügen serienmäßig über einen Touchscreen. Die Bildschirme gibt es in den Größen 5 und 6,33 Zoll.

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Preise.

Die Preise für den VW T6 Multivan mit Fünfgang-Schaltgetriebe und 84 Diesel-PS starten bei 29.952,30 Euro in der Ausführung Conceptline. Der 2,0-Liter Diesel mit 204 PS und Allrad startet hingegen erst bei 60.041,45 Euro.

Die Preise des VW T6 Caravelle liegen im Durchschnitt tendenziell höher.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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