Wann lohnt sich der Kia Sorento 1.6 T-GDi PHEV als 7-Sitzer? Fahrbericht!

896775bf4ab04981a5810f94ce700b70 - Wann lohnt sich der Kia Sorento 1.6 T-GDi PHEV als 7-Sitzer? Fahrbericht!

Der Kia Sorento kommt als Diesel-, HEV- und PHEV-Version. Wir hatten diesmal den Sorento als Plug-in Hybrid im ausführlichen Test. Er verfügt über eine 13,8 kWh große Batterie unter den Vordersitzen, einen 67 Liter großen Tank unter der Rücksitzbank und – auf Wunsch – über eine dritte Sitzreihe. Mit einer Gesamtsystemleistung von 265 PS aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner und einem vollwertigen Elektroantrieb mit 66,9 kW starkem E-Motor ist auch er nicht untermotorisiert. Das Ganze hat auch seinen Preis: Der Testwagen kostete knapp 65.000 Euro. Deshalb: Wann lohnt sich der PHEV und wann lohnt sich der Diesel? Wie viel Förderung gibt es? Wie hoch sind die Anhängezuglasten und wie hoch ist der Verbrauch? Das und mehr sehen und lesen Sie im Folgenden!

265 PS Systemleistung im Kia Sorento PHEV

Der Kia Sorento Plug-in Hybrid kommt mit 265 PS Systemleistung. Er schöpft dies aus einem 66,9 kW starken E-Motor in Kombination mit einem 1,6-Liter-Turbobenziner. Den Motor kennen wir schon aus anderen Kia- und Hyundaimodellen, wie zum Beispiel der Ceed-Familie oder dem Tucson.

Galerie: Kia Sorento 1.6 T-GDi Plug-in Hybrid als 7-Sitzer im Test

Kia Sorento 1.6 T-GDi Plug-in Hybrid als 7-Sitzer im Test
Bild 1 von 21

Die Kraft des Benziners von 265 Nm Drehmoment wird von jener der E-Maschine getoppt: 304 Nm sind es hier. Zusammen stemmen sie 350 Nm auf alle vier Räder. Und das fühlt sich beim Beschleunigen aus dem Drehzahl-Keller gut an.

In Kombination mit einer Sechsstufen-Wandlerautomatik (die auch der reine E-Mode nutzt) kann so sehr effizient gefahren werden. Denn die Kraftverteilung kann parallel an Verbrennungs- und Elektromotor übertragen werden.

Kia Sorento 1.6 T GDi Plug in Hybrid AWD 7 Sitzer Mineral Blue Verbrauch Ausstattung Interieur Autobahn Fahrbericht und Test Review AUTOmativ.de Benjamin Brodbeck Schnittzeichnung Batterie Modell 750x454 - Wann lohnt sich der Kia Sorento 1.6 T-GDi PHEV als 7-Sitzer? Fahrbericht!
Der Akku von 13,8 kWh ist unter den vorderen Sitzen platziert und wölbt sich platzsparend über den Kardantunnel. Der Antriebsstrang leistet 265 PS aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner und einem 66,9 kW starken E-Motor.

Darüber hinaus verfügt der erste Kia-Plug-in über eine unabhängige Wasserkühlung für den 13,8 kWh großen Akku. Sie gewährleistet ein besonders effizientes Wärmemanagement, eine wichtige Voraussetzung für die hohe Effizienz der Batterie. Eine weitere Innovation ist der mit einem neuen, zweistufigen Laminierungsverfahren hergestellte Rotor des Elektromotors, der dadurch besonders geräusch- und vibrationsarm arbeitet. Und das merkt man auch im Fahrbetrieb.

Laden mit nur 3,3 kW

Der Kia Sorento Plug-in Hybrid verfügt über ein Tankvolumen von 67 Litern. Der Tank ist unter der Rücksitzbank und fasst minimal weniger als der des Sorento HEV. Laden geht mit dem 3,3 kW Onboard-Lader, der hinter der Rücksitzbank auf der rechten Seite montiert ist. Ein Blick auf den Premium-Wettbewerb zeigt: Es geht auch schneller. Aber das ist schon in Ordnung. 5 Stunden laden in der eigenen Garage für eine volle Ladung ist auf jeden Fall mehr als Zumutbar – und alltagstauglich.

Kia Sorento 1.6 T GDi Plug in Hybrid AWD 7 Sitzer Mineral Blue Verbrauch Ausstattung Interieur Autobahn Fahrbericht und Test Review AUTOmativ.de Benjamin Brodbeck 1 750x450 - Wann lohnt sich der Kia Sorento 1.6 T-GDi PHEV als 7-Sitzer? Fahrbericht!

Kofferraumvolumen von 809 Liter beim 7-Sitzer

Entscheidet man sich gegen die dritte Sitzreihe steigt auch das Kofferraumvolumen auf 898 Liter. Denn die hinteren beiden Sitze sind zwar klappbar und im Boden versenkbar, trotzdem verbrauchen sie ja Platz. Die dritte Sitzreihe ist optional und kostet 990 Euro Aufpreis. Zum Vergleich: Der Kofferraum des Diesel fasst 910 Liter.

Bei der neuen SUV-Plattform von Kia (mit der der Sorento erstmals kommt) befindet sich die Antriebsbatterie im Fahrzeugboden unter dem Interieur. Daher ist das Raumangebot von Diesel-, Hybrid- und Plug-in-Variante fast identisch.

Preise und Ausstattung – doch lieber den Diesel?

Der Kia Sorento Plug-In Hybrid kostet im Grundpreis (Linie Vision) 53.940 Euro. Mit dabei sind hier schon Voll-LED-Frontscheinwerfer, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, der Autobahnassistent (Highway Driving Assist, HDA), Geschwindigkeitsregelanlage, navigationsbasiert, das 10,25 Zoll Multimediasystem und 7-Jahre-Kia-Navigationskarten Update sowie Kia Connected Services.

Unser Testwagen hatte einen Gesamtpreis von 64.640 Euro. Er setzt sich wie folgt zusammen:

Bildschirmfoto 2021 06 12 um 18.45.39 740x750 - Wann lohnt sich der Kia Sorento 1.6 T-GDi PHEV als 7-Sitzer? Fahrbericht!

Aber Thema Förderung: Der Gesamtpreis reduziert sich um die Innovationsprämie. Sie beträgt 6.750 Euro zzgl. 19% MwSt. auf den Herstelleranteil von 2.250 Euro. Und: Es kommt die AVAS-Förderung in Höhe von 100 Euro dazu. Also reduziert sich der Gesamtpreis in diesem Fall um insgesamt 7.210 Euro. Schon nicht schlecht und ein interessantes Kaufargument.

Die Sorento-Dieselversion startet allerdings schon bei 41.000 Euro. Unser Testwagen damals hatte einen Gesamtpreis von rund 55.000 Euro – ebenfalls als Platinum-Version, also “volle Hütte”. Er verfügte über das automatische Ausparken per Schlüssel sowie ebenfalls über Top Leistungsdaten. Außerdem kann man beim Diesel 2,5 Tonnen anhängen – beim Plug-in sind es nur 1,5 Tonnen.

Also auch wenn nach Abzug der Innovationsprämie der Kia Sorento Plug-in Hybrid nah an den Kia Sorento Diesel rankommt, bleibt der Diesel der günstigere. Auch im Alltag – sofern man nicht regelmäßig lädt. Denn der Verbrauch des Diesel liegt bei gleicher Fahrweise etwas unter dem Hybrid (in unserem Testbetrieb ohne externes Laden wohlgemerkt). Jetzt kommt es auf das jeweilige Nutzungsverhalten des Autos an: Wer regelmäßig lädt, fährt deutlich günstiger im Alltag mit dem PHEV. Wer das nicht macht, fährt mit dem Diesel besser.

Bewertung Kia Sorento
Optischer Eindruck+++++Klare Linien, schöne Frontpartie, auffallend saubere Heckpartie – bisschen “Ami-Look”
Qualität Karosserie++++Gute Verarbeitung, gleichmäßige Spaltmaße, keine Auffälligkeiten an Karosserie und/oder Materialität
Lackqualität Karosserie++++Gute Lackqualität, keine Orangenhaut, Farbe “Mineral Blue” kommt auch auf Kunststoffteilen an der Karosserie nahezu unverfälscht raus
Qualität im Interieur++++Hoher Kunststoffanteil, aber hochwertiger Kunststoff – Verarbeitung auch hier gut, auch bei den Bedieneinheiten, hochwertige Sitze
Sitzkomfort Cockpit+++++Gute Sitzposition, SUV-typisch komfortabel-sportlich
Sitzkomfort Fonds++++Zweite Sitzreihe mit hohem Komfort, dritte Sitzreihe auch mit überraschend gutem Komfort, trotz “Not-Sitzen”
Digitales Bedienkonzept+++Bildschirm könnte größer und hochauflösender sein, Bedienkonzept gut und intuitiv, manchmal unnötig kompliziert (z. B. Adresseingabe)
Raumangebot (bezogen auf das Segment)++++Sehr hohes Raumangebot, viel Platz im Fond und im Kofferraum
Innenraumgeräusch / Dämmung++++Ruhiges Fahrverhalten, Motorgeräusche nur bei hohen Drehzahlen leicht störend
Lenkung++++Für den SUV-Charakter gut abgestimmte Lenkung
Spurtreue+++++Exzellente Spurtreue, Geradeausfahren wie auf Schienen
Fahrwerk++++Komfortabel-Sportlich abgestimmtes Fahrwerk mit ausreichend Feedback in der Lenkung
Motor++++Leistung reicht aus, gute Dosierbarkeit des Antriebsstrangs
Getriebeabstimmung++++Innovativ: Auch im E-Modus Einsatz des Getriebes – Top!
Innovation+++++Sehr effiziente Nutzung der Kapazitäten, sehr effiziente Rekuperation
Preis+++Nicht günstig, aber gut – das System überzeugt, und das kostet eben
Gesamteindruck+++++
 +++++ = Maximum
Bislang hat diese Funktion nur der Kia Sorento Diesel – bald dürfte es sie aber auch im Hybrid geben. Hoffentlich!

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

Benjamin Brodbeck has 1423 posts and counting. See all posts by Benjamin Brodbeck