Was ist eine Wallbox und wie funktioniert sie?
Im Jahr 2021 gab es rund 450 E-Auto-Modelle auf dem Markt, die Tendenz ist weiterhin stark steigend. Denn bis zum Jahr 2030 sollen in Deutschland rund 15 Millionen Elektroautos auf der Straße unterwegs sein. Ein E-Auto ist ein Fahrzeug, das mindestens von einem Elektromotor angetrieben wird und das immer wieder aufgeladen werden muss. Denn bei einer durchschnittlichen Fahrweite der E-Autos von 150 bis 600 Kilometern liegt der Gedanke für eine eigene Lademöglichkeit in der eigenen Garage nahe.
Hierfür gibt es eine Wallbox. Sie ist quasi die Steckdose für das E-Auto, mit der man zuhause sein E-Auto laden kann. Mit ihr wird der Starkstromanschluss sicher mit dem Elektroauto verbunden. Eine Wallbox ist eine ganz persönliche eigene Ladestation, die schnelles und sicheres Laden der E-Auto-Batterie garantiert.
Natürlich könnte man auch das Auto an die Haushaltssteckdose anschließen, aber hier würde das Laden durchschnittlich vier bis fünf Mal länger dauern. Außerdem sind diese Leitungen nicht für hohe und regelmäßige Stromlasten ausgelegt. Daher macht an einer Haushaltssteckdose das Laden eines E-Autos keinen Sinn und ist auch vergleichsweise zu einer Wallbox Zuhause sehr unsicher.
Sicheres Laden mit einer Wallbox
Genau genommen ist die Wallbox eine Wandladestation, wobei man sich zwischen einphasigen sowie dreiphasigen Wandladeboxen entscheiden kann. Einphasige Wallboxen laden mit ein er Leistung von 4,6 kW und sie bieten eine maximal erlaubte Stromstärke von 20 Ampere. Die großen dreiphasigen Modelle haben deutlich mehr Power mit 11 kW (3×16 A) oder sogar 22 kW (3×32 A). Wer sich eine Ladeeinrichtung angeschafft hat, muss diese zunächst auch immer beim Netzbetreiber anmelden. Für eine Ladeleistung von über 11 kW muss eine Genehmigung eingeholt werden.
Wie eine Wallbox funktioniert
Eine Wallbox kann man entweder an der Wand in der Garage oder an einer Standsäule anbringen. Sie steuert den Stromfluss zwischen Haushaltsstromnetz und dem E-Auto und kommuniziert zusätzlich mit der Ladetechnik im Fahrzeug selbst. So wird gewährleistet, dass der Starkstrom erst dann durch das Kabel fließt, wenn die Wallbox auch tatsächlich mit de, E-Auto verbunden ist. Dadurch werden potenzielle Gefahrensituationen verhindert und Unfällen vorgebeugt. Außerdem sind in den Wandladestationen Sicherheitsvorkehrungen (eigener Fehlerstrom-Schutzschalter) oder ein Überspannungs-Ableitungsschutz integriert, der vor Fehlerströmen und Überlasten schützt.
Ein weiteres Feature in Sachen Sicherheit ist der Zugriff zur Box. Hier können zugangsbeschränkende Maßnahmen für die Stromabgabe getroffen werden – beispielsweise mit Schlüssel, Keykarten oder Chips.
Für das tägliche Laden genügt zwar in den meisten Fällen eine einfache Wallbox, es gibt sie jedoch auch als intelligente Ladeboxen, die sich per Internet und Bluetooth steuern lassen und mit anderen Geräten vernetzt werden können. Das ermöglicht noch eine breitgefächerte Fülle an weiteren Funktionen wie beispielsweise die Überwachung und Steuerung von Ladezeiten.
Wo lädt man sein E-Auto am besten auf?
Optimalerweise kann man sein E-Auto in der heimischen Garage oder im Carport aufladen. Die Vorteile: Das Fahrzeug steht ohnehin meist mehrere Stunden dort, sodass auch lange Ladezeiten völlig unproblematisch sind.
Außerdem befindet sich das E-Auto in einer privaten Räumlichkeit und der Nutzer entscheidet selbst, von welchem Stromanbieter er seinen Grün-Strom bezieht. Aus diesem Grund kostet das Aufladen zu Hause genauso viel wie der normale Strom im Haushalt. Zusätzlich gibt es aber auch Stromtarife mit günstigem Autostrom. Natürlich ist das Tanken an öffentlichen Ladesäulen wesentlich teurer.
In Europa ist der Typ-2-Stecker Standard. Die Wandwallboxen sind mit einer Ladebuchse oder einem Ladekabel erhältlich, das komfortabel genutzt werden kann, weil kein Extra Kabel irgendwo aus der Garage oder aus dem Autokofferraum geholt werden muss. Die Ladekabel haben verschiedene Farben und Längen und es ist auch als Spiralkabel zu haben. Für ältere E-Autos mit Typ-1-Stecker sollte man eine Variante mit Ladebuchse wählen, da man dann in das entsprechende Adapterkabel von Typ1 auf Typ 2 einstecken kann.
Einfach oder smart?
Diese intelligenten, smarten Wallboxen besitzen meistens auch einen integrierten Stromzähler, der Ladestatistiken bereithält. Außerdem können Ladezeiten (günstige Tarifzeiten wählen) vorprogrammiert und die Stromstärke verändert werden.
Intelligente Wallboxen können in Verbindung mit dem Hausenergiemanagement auch den Überschuss einer Photovoltaikanlage ins E-Auto laden. Über den Ladevorgang wird man dann bei einigen Modellen über ein oder ein Controlpanel informiert.
Was passt zu wem?
Das zu ladende E-Auto und die Wallbox müssen schon zueinander passen. Entscheidend dabei ist das im E-Auto integrierte Bordladegerät, das entweder einphasig, zwei- oder sogar dreiphasig ausgelegt ist. Eine dreiphasige Wallbox bietet aller zwar keinen Vorteil, wenn das Fahrzeug wegen des Bordladegerätes nur einphasig Strom laden kann. Sie kostet geringfügig mehr und ist auch einsatzfähig, wenn das nächste E-Auto mehrere Stromphasen nutzen kann.
Einige E-Auto-Hersteller bieten auch Bordladegeräte mit höheren Ladeleistungen gegen einen gewissen Aufpreis an. Diese Option wäre für eine flexiblere Nutzung und des besseren Wiederverkaufswertes empfehlenswert, ebenso wie der Gleichstrom-Schnellladeanschluss, der auch nicht immer serienmäßig angeboten wird.
Eine Wallbox kann nicht selbst installiert werden, das ist nicht zulässig und daher muss die Installation von einem Fachmann übernommen werden. Der Fachbetrieb haftet dann auch für den fachgerechten Einbau und übernimmt auch die Anmeldung der Box beim Netzbetreiber.