Wiener Zeitlosigkeit trifft auf asiatische Moderne: Mit dem Lexus RX 450h nach Wien
„Wenn einmal die Welt untergehen sollte, ziehe ich nach Wien, denn dort passiert alles zwanzig Jahre später“. Schon Gustav Mahler erkannte offensichtlich den Reiz der österreichischen Hauptstadt. Was passiert aber, wenn man mit einem asiatischen Zukunftsauto – das besonders in Wien aussieht, als käme es aus einer anderen Galaxie – die mittlerweile offenen Tore der Kaiserstadt passiert? Wir haben es ausprobiert.
Wiener Melange aus asiatischer Eleganz und stilvollem Luxus
Alleine der Markenklang der Nobeltochter von Toyota sagt alles, schließlich wurde nur ein Buchstabe ausgetauscht. Doch jedes Unterbewusstsein dieser Welt verbindet schon beim ersten Hören der asiatischen Automarke das Wort Lexus mit Luxus. Und so ist es nur noch die Farbe, die das Verkehrsmittel zu Kaiserzeiten mit unserem Testwagen verbindet.
Unsere moderne Neuinterpretation des Pferdes verfügt über einen hybriden Antriebsstrang mit einem V6-Benzinmotor ohne Turbolader und 3,5 Litern Hubraum, der 262 PS auf den Asphalt stemmt. Zusätzlich kommen zwei E-Maschinen mit 167 PS an der Vorderachse und 68 PS an der Hinterachse, die dem Lexus RX450h zu einer beachtlichen Systemleistung von 313 PS verhelfen.
Völlig übermotorisiert gleiten wir so von einer Sonnenseite der Stadt zur nächsten. Wenn man will und dem Asia-Ross die Sporen gibt, gelingt dem Asia-Ross eine halbwegs flotte Beschleunigung von 7,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 Km/h. An die Beschleunigung eines englischen Vollbluthengst kommt der Lexus-SUV aber damit nicht heran. Aber es reicht für die Gelassenheit der Wiener allemal.
Antiquität? Der Lexus ganz sicher nicht
Bis es einmal so weit ist, dass der Lexus RX450h zur Antiquität wird, dauert es wahrscheinlich noch Jahrzehnte. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an – nicht nur von der Art, auch von der Optik. So wirkt der Lexus in der Umgebung einer der traditionsreichsten Städte in Europa trotz exzellenter Integration nicht nur wie ein Fremdkörper, sondern wie ein Appell an die Zukunft.
Aber Wien wird sich so schnell nicht ändern. Vielleicht halten mehr seiner Art Einzug, aber bislang – bis auf die Technik unter seinem Blechkleid – ist hier noch nicht viel zu sehen.
Natürlich kann der Zukunftsasiate auch rein elektrisch fahren. Das erleichtert ihm sein Leben deutlich und unterstützt seinen Charakter, zwar extrovertiert und ansehnlich zu sein, sich gleichzeitig aber nicht zu aufdringlich zu präsentieren. Wer hinschauen mag, der tut es. Wer es nicht erkennt, der sei nicht gezwungen. Es gilt wie immer die alte Weisheit, die nicht ausschließlich für Österreich gilt: wer sich integrieren will, kann zwar gerne optisch auf sich aufmerksam machen, doch für den Alltag darf es ruhig zurückhaltend zugehen. Bis man alles überblickt hat, schadet ein wenig Stille nicht.
Das ist eine Dynamik. Während man die an den Flanken vorbei strömende Luft sehen kann, fällt einem die ungewöhnlich gestaltete Seitenfensterlinie auf. Zugegeben: das Design des Lexus RX450h ist nicht zeitlos. Sein massiver Diabolo-Kühlergrill und die vielen Linien und Kanten segnen die Karosserie zwar mit Oberflächenspannung, schaffen der Zeitlosigkeit aber ein Grab. Das, zum Beispiel, ist so überhaupt nicht typisch Wien.
Trotzdem ist das Design in Kombination mit den traditionellen Formen der Stadt eine Augenweide. Es ist nicht nur besonders, sondern für den Moment auch extravagant. Schmale Voll-LED-Scheinwerfer schärfen nicht nur das Gesicht, sondern auch die Sicht bei Nacht.
Sagen wir: es benötigt einfach manchmal ungewohnte Formen, um seinen optischen Horizont zu erweitern. Darüber hinaus verbergen die Schulterlinie sowie der Heckabschluss eine weitere Besonderheit: sie tragen stark zu dem niedrigen cW-Wert von 0,33 bei.
Ein SUV ist er ohne Zweifel. Man sitzt erhöht, die Radkästen sind mit Kunststoff ummantelt und das Vierradsystem kann ohne Zweifel auch im Gelände eingesetzt werden. Doch der Lexus RX450h ist ein Lifestyler. Er genießt das sonnige Leben in der Stadt. Und die Blicke, die ihm Kenner und Kreative schenken. Heimlich, still und leise.
Das beweist auch sein einzigartiges Interieur mit exzellent verarbeiteten Materialien. Im Fahrbericht am Wochenende wird näher darauf eingegangen.
Wien hat uns wieder gehen lassen
Die österreichische Stadt kann so schnell nichts beeindrucken, das steht fest. Doch Kreativität, Kunst und Kultur fördert und unterstützt sie überdurchschnittlich. Und das Äußere sowie das Innere des Lexus RX450h ist eindrucksvoll kreativ und macht das gesamte Automobil zu einem Kunstwerk. Diesen Ansatz honorierte Wien mit einer Überdosis an Sonnenstunden.
Fahrbericht und Review des Lexus RX450h:
Bilder: Benjamin Brodbeck | instagram: sirbenjibro